Echokardiographieuntersuchungen in Zeiten der COVID-19-Pandemie
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Michael Lichtenauer · Erika Prinz · Christina Granitz · Bernhard Wernly · Apollonia Daburger · Uta C. Hoppe
© Der/die Autor(en) 2020
Echokardiographieuntersuchungen in Zeiten der COVID-19-Pandemie
Department of Internal Medicine II, Division of Cardiology, Paracelsus Medical University of Salzburg, Salzburg, Österreich
Internationale Empfehlungen und Umsetzung Enger Kontakt zu Patienten, die an COVID-19 („coronavirus disease 2019“) erkrankt sind, stellt ein deutlich erhöhtes Risiko für die Übertragung des neuen Coronavirus SARS-CoV-2 („severe acute respiratory syndrome coronavirus 2“) mittels Tröpfcheninfektion bzw. über Aerosole dar [1, 2]. Bei der Durchführung von TTE(transthorakale Echokardiographie)-Untersuchungen kommt es zu einem engen Patientenkontakt über einen längeren Zeitraum. Zudem könnte es insbesondere bei einer TEE(transösophageale Echokardiographie)-Untersuchung zu einer vermehrten Aerosolbildung kommen, obwohl harte Daten zur Aerosolbildung bei
TEE fehlen [3]. Besonderer Schutz der Patienten und insbesondere auch des medizinischen Personals ist während dieser Untersuchungen notwendig. Die hier dargestellte Vorgehensweise beruht auf den aktuellen Guidelines der American Society of Echocardiography [4], der British Society of Echocardiography [5] sowie einer Sammlung von Erfahrungsberichten und Empfehlungen der European Society of Cardiology (ESC; [6, 7]) und den Empfehlungen des lokalen Krisenstabs an den Salzburger Landeskliniken. Von initialer Bedeutung ist es, zwischen unterschiedlichen Kollektiven an Patienten zu unterscheiden (Patienten
mit nachgewiesener COVID-19-Erkrankung, Patienten mit negativer Testung auf SARS-CoV-2 und jene Patienten, die als möglicher Verdachtsfall definiert sind, bzw. Fälle, in denen COVID-19 noch nicht ausgeschlossen wurde), da dies einen entscheidenden Einfluss auf die Indikationsstellung zu bildgebenden Untersuchungen und Schutzmaßnahmen hat.
Indikationsstellung Eine strikte Indikationsstellung ist gerade in Zeiten der COVID-19-Pandemie von großer Wichtigkeit. Dies gilt sowohl für die üblichen kardiologischen
Tab. 1 Empfehlung für die persönlichen Schutzmaßnahmen im Rahmen von Echokardiographieuntersuchungen. (Adaptiert von der American Society of Echocardiography, der British Society of Echocardiography und der European Association of Cardiovascular Imaging [4, 5, 7]) HändedesHand- Schutz- MNS FFP2/-3-Maske Schutzbrille/ Haube infektion schuhe mantel Visier TTE Standardprozedere Non-COVID-19
X
X
a
X
–
–
–
TTE Normal-COVID-19-Station und Intensivbereich V. a. COVID-19 und gesicherte Infektion
X
X
X
–
X (FFP3 im Intensivbereich)
X
X
TEE (positiver COVID-19-Befund, Verdachtsfall)
X
X
X
X
X (FFP3)
X
X
TEE (kein Verdachtsfall, aber unklarer COVID-19-Befund bzw. Testergebnis ausstehend, Testung vor TEE präferiert)
X
X
X
X
X (FFP2)
X
X
TEE (negativer COVID-19-Befund, je nach Begleitumständen ggf. erweiterte Schutzmaßnahmen)
X
X
Ggf.
X
Ggf.
Ggf.
Ggf.
MNS Mund-Nasen-Schutz, FFP „filtering face piece“, TTE transthorakale Echokardio
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