Glanzchromschichten aus Chrom(III)-Elektrolyten

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REPORT


Glanzchromschichten aus Chrom(III)-Elektrolyten Ein spezieller Chrom(III)-Elektrolyt bietet durch einfache Bedienbarkeit, hohe Belastbarkeit und zuverlässigen Korrosionsschutz eine gute Alternative zu Chrom(VI). Zudem erlaubt das Verfahren auch einen Mischverbau und ermöglicht das Abscheiden dunkler Chromschichten.

Im dekorativen sowie funktionellen Bereich der Galvanotechnik spielen Chromschichten eine entscheidende Rolle. Die helle, glänzende und harte Schicht nimmt einen hohen Stellenwert in der Armaturen-, Möbel- und Automobilindustrie ein. Mit dem Ersetzen von sechswertigen Chrombädern durch trivalente Elektrolyte ergibt sich oftmals das Problem, dass sich die Schichten optisch voneinander unterscheiden, weshalb dreiwertig und sechswertig beschichtete Bauteile nicht zusammen verbaut werden können. Kiesow

Dr. Brinkmann hat einen dreiwertigen Chrom­elektrolyten (Saphir 2000) entwickelt, der auch eine Mischbauweise zulässt. Dieses Chromverfahren ist seit nahezu zehn Jahren auf dem Markt und ermöglicht Schichtdicken von bis zu 0,3 µm. Mittlerweile sind circa 150.000 Liter Chrom­elektrolyt bei verschiedenen Anwendern im Einsatz. Das Verfahren findet sowohl in Inhouse-Galvaniken – bei Herstellern von Badarmaturen, zur Beschichtung von Möbelteilen – als auch in LohnGalvaniken Anwendung.

© Kiesow Dr. Brinkmann

Einfach in der Anwendung

Mit dem Chrom(III)-Verfahren beschichtete und passivierte Stahlrohre nach 216 Stunden im Salzsprühtest (DIN EN ISO 9227). 22

JOT Galvanotechnik 2020

Durch die einfache Bedienbarkeit ist der Elektrolyt in der Anwendung leicht zu führen. Alle Bestandteile lassen sich analytisch überwachen. Der Chromgehalt wird durch einen flüssigen Zusatz (Donator) eingestellt, die Leitfähigkeit durch Zugabe eines Conductors generiert und über die Zugabe eines Improvers kann die Streuung des Elektrolyten verbessert werden. Der Einsatz von Netzmittel ist bei diesem Verfahren unabdingbar, um eine gute Benetzbarkeit der Bauteile zu gewährleisten. Tabelle 1 zeigt die Arbeitsbedingungen für eine optimale Abscheidung. Die Dosierung der Bestandteile kann entweder nach 1000 Amperestunden analog zur Betriebsanweisung erfolgen oder anhand der Korrekturvorschläge aus dem Analyselabor. Bei konsequenter Filtration über einen Ionenaustauscher (Saphir 1038) und Aktivkohle-Reinigungen steht den Anwen-

dern ein belastbares und zuverlässiges Chrom(III)-Verfahren zur Verfügung. Die Filtration über den Ionenaustauscher ist dabei dringend notwendig, weil der Elektrolyt sehr empfindlich auf Fremdmetalle (Ni, Cu, Fe, Zn) reagieren kann. Zinkgehalte ab 2 mg/l können die Streufähigkeit bereits negativ beeinflussen, während Eisen und Kupfer zu einer Verfärbung der Chromschicht beziehungsweise zu milchigen Schichten führen können. Diese Behandlung kann während der Produktion durchgeführt werden. Die Konditionierung des Ionenaustauschers erfolgt mit 10-prozentiger Schwefelsäure. Ein großer Vorteil dieses Elektrolyten besteht darin, dass er abwassertechnisch vollkommen unbedenklich ist, da keine Komplexbildner eingesetzt werde