Krebspatienten besser durch schwere Zeiten bringen
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Kongress kompakt
Integrative Onkologie
Krebspatienten besser durch schwere Zeiten bringen Gegenüber naturheilkundlichen Therapien sind die Menschen in Deutschland und insbesondere Krebspatienten sehr aufgeschlossen. In der integrativen Onkologie kommen sie vor allem als Ergänzung konventioneller Krebstherapien zum Einsatz, um tumor- und therapieassoziierte Effekte aufzufangen und die Lebensqualität zu verbessern.
Z
usammen mit der Ordnungstherapie (Mind-Body-Medizin) bildet die wissenschaftlich geprüfte Naturheilkunde das komplementärmedizinische Spektrum der integrativen Onkologie. Wie Dr. Marcela Winkler vom Robert-Bosch-Krankenhaus (RBK) Stuttgart explizit hervorhob, sei diese jedoch streng abzugrenzen von der alternativen Krebstherapie, die ohne die sogenannte Schulmedizin angewendet wird. Das Ergebnis alternativer Therapien im direkten Vergleich zu konventionellen Krebstherapien sieht sehr schlecht aus, wenn man das Überleben der Patienten als Kriterium heranzieht. Einer neueren kontrollierten Studie zufolge überlebten 54,7 % der ausschließlich alternativ behandelten Patienten, aber 74,2 % der konventionell behandelten Patienten fünf Jahre [J Natl Cancer Inst 2018;110(1):djx145].
Hilfe bei Übelkeit und Erbrechen Zu den häufigsten Problemen von Tumorpatienten gehören Symptome am Gastrointestinaltrakt, insbesondere Übelkeit und Erbrechen. Die progressive Muskelentspannung nach Jacobson hat in mehreren klinischen Studien hier gute Wirksamkeit gezeigt, vor allem gegen antizipatorisches Erbrechen. Ungeeignet ist das Verfahren allerdings bei Patienten mit psychotischen Störungen, Epilepsie, Herzinsuffizienz oder COPD. Die Ateminsuffizienz könnte sich in diesen Fällen während des Trainings verstärken. Auch für Elektroakupunktur
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und Akupressur gibt es positive Wirksamkeitsnachweise, sodass die AGOLeitlinie beides empfiehlt (Evidenzlevel Ib, Empfehlungsgrad B). Die Akupressur zielt insbesondere auf den Punkt „Perikard 6“ an der Unterarm-Innenseite, drei Finger (des Patienten!) breit proximal vom Handgelenksspalt zwischen den Sehnen des M. flexor carpi radialis und des M. palmaris longus. Die beiden Sehnen treten gut hervor, wenn der Patient eine Faust macht. Er kann den Punkt dann selbst massieren. Am besten geht dies mit dem SeaBand-Gerät, einem Armband mit einem eingebauten Kunststoff-Druckpunkt. Der Patient kann dieses so oft und so lange anlegen wie nötig. Die Erfahrung zeigt, dass sich auch antiemetische Bedarfsmedikation damit einsparen lässt. Eine Aromatherapie mit Zitronenöl oder mit einer Mischung aus Ingwer, Minze und Kardamon, angewendet mit Aroma-Sticks, hat sich ebenfalls als wirksam erwiesen. Die Patienten sollten die Sticks aber immer nur kurzfristig anwenden und dann wieder pausieren, damit das Gedächtnis nicht so geprägt wird, dass Zitronengeruch bleibend mit der Chemotherapie assoziiert wird. Nicht geeignet ist die Aromatherapie für Patienten mit Asthma. Auch die Einnahme von Ingwertee (1–2 Tassen pro Tag) oder Ingwerkapseln (500–1.000 mg/Tag) hilft manchen Patienten gegen die Übelkeit. Al
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