Management der Anaphylaxie im OP

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REPORT


ME Zertifizierte Fortbildung Management der Anaphylaxie im OP S. Kunzel · A. Werschy · T. Koch Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie und Intensivtherapie, Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden, Dresden, Deutschland

Zusammenfassung

Online teilnehmen unter: www.springermedizin.de/cme Für diese Fortbildungseinheit werden 3 Punkte vergeben. Kontakt Springer Medizin Kundenservice Tel. 0800 77 80 777 (kostenfrei in Deutschland) E-Mail: [email protected] Informationen zur Teilnahme und Zertifizierung finden Sie im CME-Fragebogen am Ende des Beitrags.

Der Begriff der Anaphylaxie beschreibt die schwerste Verlaufsform einer allergischen Reaktion. Dabei handelt es sich um eine akute, systemisch ablaufende Immunreaktion auf Substanzen, gegen die in den meisten Fällen eine vorherige Sensibilisierung stattgefunden hat. Eine anaphylaktische Reaktion kann alle Organsysteme betreffen und potenziell lebensbedrohlich sein. Zu den ersten Symptomen zählen beispielsweise Dyspnoe, Hypotension, Tachykardie oder das Entstehen eines Exanthems. In kürzester Zeit kann das Vollbild eines anaphylaktischen Schocks auftreten. Vor allem perioperativ ist eine Anaphylaxie nicht immer eindeutig zu identifizieren. Umso wichtiger ist die Kenntnis der möglichen Trigger einer allergischen Reaktion im OP. Eine schnelle Identifikation des Krankheitsbildes und die sofortige Einleitung der Behandlung sind dann essenziell. Schlüsselwörter Allergie · Anaphylaktischer Schock · Perioperative Versorgung · Adrenalin · Mastozytose

Lernziele Nach der Lektüre dieses Beitrags ... – kennen Sie die Pathophysiologie und Schweregradeinteilung einer allergischen Reaktion. – sind Sie fähig, die klinischen Symptome einer Anaphylaxie zu erkennen. – identifizieren Sie Differenzialdiagnosen der allergischen Reaktion. – sind Sie in der Lage, einen Patienten mit anaphylaktischem Schock im OP adäquat zu behandeln.

Der Anaesthesist

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Fallbeispiel CME

Der Anästhesist begrüßt einen 73-jährigen Patienten im urologischen OP zur Doppel-J-Katheter(DJ)-Einlage aufgrund eines Harnstaus. Die Identität, der Eingriff und die Nüchternheit werden durch den Patienten bestätigt. Er gibt an, eine Allergie gegen Penicillin zu haben, die sich durch einen generalisierten Hautausschlag äußert. Der Patient hat Diabetes, leidet an arterieller Hypertonie und einer koronaren Herzerkrankung mit Zustand nach koronarer Stent-Einlage. Er ist altersentsprechend kardiopulmonal belastbar. Vor einigen Jahren wurde bei ihm eine Rektumresektion durchgeführt. Auf Nachfrage verneint der Patient Probleme im Rahmen der letzten Narkose. Die Narkoseeinleitung mit Sufentanil und Propofol verläuft nach der Präoxygenierung problemlos. Die Beatmung ist suffizient über eine Larynxmaske möglich. Der Patient soll laut Operateur präoperativ Meropenem erhalten, das der Anästhesist nach Einleitung und bei stabilen Kreislaufverhältnissen i.v. über eine Kurzinfusion verabreicht. Wenige Minuten nach dem Anhängen der Antibiotikalösung wird der Patient tachykard; seine Haut rötet sich am ganzen Körper; der Blutd