Neue Daten zur Therapie der koronaren Herzkrankheit bei chronisch nierenkranken Patienten
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nleitung Patienten mit einer chronischen Nierenerkrankung („chronic kidney disease“, CKD) haben ein deutlich erhöhtes kardiovaskuläres Risiko [1]. Aufgrund der akzelerierten Entwicklung von Atherosklerose und Arteriosklerose mit Gefäßwandverkalkung auch der Koronargefäße ist insbesondere das Risiko für eine koronare Herzkrankheit (KHK) und daraus resultierende Komplikationen stark erhöht, welches wohl sogar höher ist als das KHK-Risikoprofil von Patienten mit Diabetes mellitus [2]. Die Therapieführung ist jedoch bei CKD-Patienten auf verschiedene Weise erschwert. Bei höhergradiger CKD (≥3b) führen zusätzlich zu den häufig bereits vorhandenen traditionellen KHK-Risikofaktoren spezifisch durch die Nierenerkrankung hervorgerufene Risikofaktoren zu den kritischen Gefäßwandveränderungen an den Koronargefäßen. Die klinische KHK-Symptomatik bei CKD-Patienten ist häufig untypisch, und die Diagnostik ist z. B. durch unspezifische Ergebnisse der nicht-invasiven Ischämiediagnostik oder ACS(„acute coronary syndrome“)-unabhängig erhöhte Troponinwerte erschwert [3]. Zudem haben die invasiven Verfahren bei CKD-Patienten eine höhere Komplikationsrate. Diese Besonderheiten münden nun in einem therapeutischen Dilemma (. Tab. 1): 4 Die hohe KHK-Inzidenz und die häufigen KHK-Komplikationen können ein offensives therapeutisches
J. Hoyer Klinik für Innere Medizin, Nephrologie und Internistische Intensivmedizin, Universitätsklinikum der Philipps Universität Marburg, Universitätsklinikum Marburg GmbH, Marburg, Deutschland
Neue Daten zur Therapie der koronaren Herzkrankheit bei chronisch nierenkranken Patienten Vorgehen gerechtfertigt erscheinen lassen. 4 Die diagnostischen Besonderheiten, die deutlich erhöhten periinterventionellen bzw. -operativen Komplikationsraten und die niedrigeren interventionellen Erfolgsraten können jedoch ein vorsichtigeres konservatives Vorgehen ratsam erscheinen lassen. Während die Indikation zur unmittelbaren Intervention beim akuten Myokardinfarkt mit ST-Strecken-Elevation zweifelsfrei ist, ergeben sich schon beim ACS Besonderheiten. Beim ACS gibt der Verlauf der Klinik wie auch der Troponinwerte wichtige Hinweise für die Dringlichkeit der therapeutischen Maßnahmen und ermöglicht häufig ein vorsichtigeres Vorgehen außerhalb der Notfallsituation.
fehlen Studien und somit »auchEsLeitlinienempfehlungen für die KHK-Therapie bei höhergradiger CKD Für das Vorgehen bei stabiler KHK bei CKD-Patienten liegen bisher keine belastbaren Studien vor, da diese Patienten i. d. R. nicht relevant in KHK-Studien, wie z. B. den großen FAME-, BARI oder COURAGE-Studien, eingeschlossen werden konnten. Aufgrund des Fehlens von verlässlichen Studiendaten und des daraus resultierenden Fehlens von
Leitlinienempfehlungen für CKD-Patienten mit stabiler KHK werden deshalb im klinischen Alltag nicht selten einfach die Empfehlungen für Nicht-CKD-Patienten auf das Vorgehen bei CKD-Patienten übertragen [4]. Dies ist auch in den KDIGO(Kidney Disease: Improving Global Outcomes)-Leitlinien zum Management von CKD-Patienten als Empfehlung hinterlegt: We
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