Neue Leitlinie Herz & Sport: Wann intensives Training verboten ist
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Transposition der großen Arterien Wurde eine Transposition der großen Arterien noch durch eine Vorhofumkehr-Operation nach Mustard oder Senning korrigiert, käme es häufig zu Spätkomplikationen, berichtete Dr. Folkert Meijboom aus Utrecht. Geändert hat sich hier das Kriterium für eine Trikuspidalklappenreparatur bzw. -ersatz. Statt vormals ab einer rechtsventrikulären EF von 45 % wird nun eine Intervention ab einer EF > 40 % bei einer schweren systemischen Regurgitation unabhängig von der Symptomatik empfohlen (IIa/C). Im Falle einer kongenital korrigierten Transposition der großen Arterien wird ab sofort nur noch zum Klappenersatz geraten (I/C), so Meijboom. Auch hier sollte der Klappeneingriff nach Ansicht des Experten vorgenommen werden, bevor die Funktion des rechten Ventrikels „zu schlecht geworden ist“ (EF > 40 %). Neu ist zudem, dass bei diesen Patienten biventrikuläre Schrittmachersysteme in Betracht gezogen werde sollten, falls ein Schrittmacher vonnöten ist (IIa/C). Nur wenig geändert hat sich bei den Interventions-Kriterien für Patienten, die eine arterielle Switch-Operation erhalten haben. Falls ein Eingriff wegen einer Stenose im Seitenast der Pulmonalarterie indiziert ist, sollte ein Stenting vorgenommen werden, so Meijboom. Eine klare Präferenz für ein katheterbasiertes Verfahren gibt es auch bei Patienten nach Conduit-Operationen, falls eine schwere Pulmonalklappeninsuffizienz vorliegt. Mehr Aufmerksamkeit sollte laut der neuen Leitlinie auf Baffle-Leaks gelegt werden. Diese seien nämlich viel häufi-
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ger als bisher angenommen, erläuterte Meijboom den Grund für die Awareness-Steigerung. Vor einer Schrittmacherimplantation sollte aktiv danach gesucht werden. Und falls technisch möglich, sollten die undichte Stelle perkutan verschlossen werden (IIa/C).
Einkammerherz Ein Einkammerherz kann die Folge einer Vielzahl komplexer Herzfehler und Pathophysiologien sein, machte Prof. Erwin Oechslin deutlich. Eine der „Schlüsselempfehlungen“ ist laut dem in Toronto tätigen EMAH-Experten, dass Erwachsene, deren Herzfehlern nicht operiert worden ist, in einem spezialisierten Zentrum untersucht werden sollten; dort sollte auch über den Nutzen einer Intervention entschieden werden. Eine Herztransplantation werde üblicherweise zu spät in Betracht gezogen, erläuterte Oechslin ein klinisches Problem. Empfohlen wird diese bei Patienten in einem schlechten klinischen Zustand, für die es sonst keine chirurgischen Möglichkeiten mehr gibt (IIa/C). Speziell für Patienten nach einer Fontan-Operation gibt es mehrere neue Empfehlungen: — Bei anhaltenden atrialen Arrythmien mit schneller AV-Überleitung handelt es sich um einen medizinischen Notfall, weshalb umgehend eine elektrische Kardioversion vorgenommen werden sollte (I/C). — Rhythmusstörungen sollten generell proaktiver via Katheterablation behandelt werden (IIa/C). — Bei Patienten mit zurückliegenden thromboembolischen Ereignissen, at-
Neue Leitlinie Herz & Sport: Wann intensives Training verboten ist Körperliche Aktivität ist für die meisten Herzpatie
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