Neue Therapieoptionen in der Substitutionsbehandlung
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CME 2020 • 17 (12): 11–19 © Springer Medizin Verlag 2020
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Michael Soyka Psychiatrische Universitätsklinik LMU München
Neue Therapieoptionen in der Substitutionsbehandlung Opiatabhängigkeit Zusammenfassung
Die Substitutionstherapie mit langwirksamen Opioiden hat eine herausragende Bedeutung für die B ehandlung und Versorgung von Menschen mit Opiatabhängigkeit. Das Spektrum der einsetzbaren Substanzen hat sich in der letzten Zeit deutlich erweitert, wodurch sich die Prognose für O piatabhängige erheblich verbessert hat.
Schlüsselwörter
Opiatabhängigkeit, Substitutionsbehandlung, Medikamente
Tel.: 0800/77 80 777 (kostenlos) [email protected]
12 • 2020 CME 11
For tbildung • Neue Therapieoptionen in der Substitutionsbehandlung
Opiatabhängigkeit ist eine schwere, meist chronisch rezidivierend verlaufende Suchterkrankung mit erheblicher Morbidität und Mortalität [1, 2, 3, 4, 5]. Unter den verschiedenen Drogen kommt den Opioiden bezüglich der Mortalität immer noch die größte Bedeutung zu, insbesondere wegen des Risikos für einen Atemstillstand. Der „klassische“ Opiatabhängige ist Heroinkonsument, wobei sich das klinische Bild der Opiatabhängigkeit international gewandelt hat, namentlich in den USA, wo eine enorme Epidemie des Missbrauchs von (legalen) Opioidanalgetika zu zahlreichen Todesfällen und sogar zu einer Abnahme der durchschnittlichen Lebenserwartung geführt hat. Eine ähnliche Entwicklung ist in Europa nicht absehbar, wobei es immer wieder einzelne Länder gibt, in denen viele Opioidanalgetika konsumiert werden. So hat Estland beispielsweise die höchste Rate an Todesfällen durch Opioide – aber nicht Heroin, sondern Fentanyl. In Deutschland wird die Zahl der Heroinabhängigen etwa auf 180.000 geschätzt, mit einer Prävalenzrate von etwa 0,4% der Erwachsenenbevölkerung [6]. Dem europäischen Drogenbericht der europäischen Stelle für Drogen und Drogensucht in Lissabon [7] zufolge ist die Zahl der Sicherstellungen von Heroin in den letzten Jahren wieder deutlich gestiegen. Der weltweit größte Anteil von Opium wird nach wie vor in Afghanistan produziert und gelangt dann über verschiedene Schmugglerrouten nach Europa (etwa über die „Balkanroute“, zum Teil über Syrien und Irak, über die „Südroute“, oder über den Luft- und Seeweg). Zuletzt soll auch die Reinheit von Heroin wieder angestiegen sein. Daneben werden auch andere Opioide sichergestellt, wie Methadon, Buprenorphin, Tramadol, Fentanyl, Morphium, Oxycodon und andere. Es ist von etwa ein bis drei Millionen Hochrisiko-Opioidkonsumierenden in Europa auszugehen, mit leicht sinkender Tendenz. Demgegenüber steht ein zunehmender Gebrauch illegaler synthetischer Opioide. Opioide sind sehr effektive, analgetisch wirkende Subst
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