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REPORT


Corona und elektive Eingriffe

Welche am häufigsten verschoben wurden

Zi-Befragung

Corona, „No-Shows“ und IT treiben Praxiskosten in die Höhe

© zaie / stock.adobe.com

—— Sonderaufwendungen

zur Eindämmung der Covid-19-Pandemie, kurzfristig nicht wahrgenommene Patiententermine sowie die Umsetzung der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) haben seit 2019 zu erheblichen Zusatzkosten in den deutschen Vertragsarzt- und Psychotherapeutenpraxen geführt. In einer Anfang Oktober vorgestellten Befragung des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung in Deutschland (Zi), an der sich knapp 1.800 Praxen beteiligt hatten, sind genauere Zahlen ermittelt worden. Bislang habe jede Praxis im Mittel mehr als 1.300 € für persönliche Schutzausrüstung und weitere Hygienemaßnahmen wie Plexiglastrennwände zum Infektionsschutz gegen die Covid-19-Pandemie aufgewendet, schreibt das Zi in einer Mitteilung zu der Umfrage. Die erweiterten Hygienemaßnahmen hätten zudem die gewohnten Arbeitsabläufe im Praxisalltag in knapp 90 % aller Praxen verändert. Dies sei insgesamt mit über sechs Stunden durchschnittlicher wöchentlicher Mehrarbeit verbunden. Doch nicht nur durch die Pandemie sind den Praxen zusätzliche Kosten entstanden. Zur Umsetzung der DSGVO hätten niedergelassene Ärzte 2018 im Schnitt insgesamt 2.487 € aufgewendet. Im Jahr 2019 seien diese Aufwendungen dann nochmals um rund 18 % auf 2.932 € gestiegen. Insgesamt haben laut Befragung die Kosten für Informationstechnik (IT) in den Praxen im Jahr 2019 mit rund 6.000 € pro Jahr zu Buche geschlagen, die Steigerung betrug hier 60 % gegenüber 2017. Für das Terminmanagement seien den Praxen – vor allem mit den Regelungen des Terminservice- und Versorgungsgesetzes (TSVG) seit Mai 2019 – Aufwendungen für IT und Mitarbeiterschulung zur Terminvergabe in Höhe von 885 € entstanden. Dennoch spielt bei den Praxiskosten für die Terminverwaltung laut Zi-Studie die IT-In­fra­struk­ tur, etwa für den Anschluss an das OnlinePortal oder für ein Terminmodul in der Praxissoftware, nicht die Hauptrolle. Der

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Hauptposten in der Kostenrechnung für die Terminverwaltung liegt eindeutig bei den kurzfristig nicht wahrgenommenen Terminen. Bei den Hausärzten machen die Kosten für die sogenannten „No-Shows“ mit 1.577 € gut die Hälfte der Gesamtkosten in dem Bereich aus, bei Fachärzten sind es sogar knapp drei Viertel der Kosten. Den Zahlen des Zi zufolge sagen 15 % der Patienten, die nicht zu einem vereinbarten Termin erscheinen, gar nicht ab, 25 % erst am Tag des Termins und weitere 26 % am Vortag. „Kurzfristig nicht wahrgenommene Termine sind ein Problem für die Versorgung“, kommentiert das Zi. Denn wenn sie nicht nachbesetzt werden könnten, stünden sie für die Versorgung nicht mehr zur Verfügung. Immerhin 45 % der Vertragsärzte und -psychotherapeuten, die sich beteiligt haben, vergeben Termine erst nach mehr als sieben Tagen. Hauke Gerlof

—— Eine Datenauswertung zu Operatio-

nen offenbart, welche Eingriffe am häufigsten wegen der Corona-Pandemie verschoben wurden: Auf Rang eins liegen Katarakt-Operatio