Autonomes Fahren beginnt im Rechenzentrum
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Autonomes Fahren beginnt im Rechenzentrum Toan Nguyen
U
nsere Mobilität muss und wird sich ändern, unsere Städte gelangen mit dem zunehmenden Individualverkehr an ihre Grenzen, und die ehrgeizigen Ziele im Bereich Klimaschutz lassen sich nur mit innovativen, nachhaltigen Konzepten erreichen. Gerade hat die Bundesregierung ein milliardenschweres Förderprogramm auf den Weg gebracht, das u.a. für die Mobilität der Zukunft positive Impulse geben soll. Städte wie München arbeiten aktiv daran, sich zu einer Smart City zu entwickeln. Ein zentraler Bestandteil aller Mobilitätskonzepte ist das Autonome Fahren. Während das für viele Menschen wie Zukunftsmusik klingt, beschäftigen sich Unternehmen weltweit mit konkreten Fragen: Welche Infrastruktur ist erforderlich, um die große Menge der Daten zu speichern und zu übertragen? Wie sollen Fahrerassistenz-Systeme Entscheidungen treffen? Eines ist sicher: Ohne hochwertige Daten und deren ebenso schnelle wie zuverlässige Auswertung sind autonom fahrende Fahrzeuge nicht zu betreiben. Doch warum beginnt Autonomes Fahren im Rechenzentrum? Ein innovatives Projekt im NTT Technology Experience Lab zeigt die Zusammenhänge und verdeutlicht, warum eine sichere „Experimentier-Plattform“ beim Erwerb neuer Kompetenzen entscheidend ist. Kerntechnologie Künstliche Intelligenz Die Kerntechnologie zur Entwicklung selbstfahrender Fahrzeuge ist Künstliche Intelligenz (KI). Basierend auf den Daten, die unzählige Sensoren ermitteln, treffen Fahrerassistenz-Systeme alle Entscheidungen, die der Fahrer oder die Fahrerin bislang selbst getroffen haben. Doch bevor diese Systeme auf der Straße tatsächlich genutzt werden können, müssen sie trainiert werden. Was sich zunächst einfach anhört, gestaltet sich in Realität sehr 34 DIGITALE WELT 4 | 2020
aufwendig. Zunächst gilt es, die Trainingsdaten im Fahrzeug zu gewinnen, sie zu speichern und sie anschließend auszuwerten. Ein gemeinsames Projekt von Global Data Centers EMEA mit externen Partnern bildet den gesamten Prozess der Datensammlung im Fahrzeug, der Datenübertragung zum Rechenzentrum und in die Cloud sowie der Vorbereitung, Verarbeitung und Speicherung der Trainingsdaten ab und setzt diesen unter realen Bedingungen um. Testlauf in sicherer Umgebung Ein Rechenzentrum muss vor allem eines sein – sicher. Und das gleich in mehrfacher Hinsicht. Daten müssen vor unerlaubtem Zugriff durch Zugangskontrollen und IT-Sicherheitssysteme sowie vor äußeren Einwirkungen (Strom- und Notstromversorgung, redundante Kälte- und Klimasysteme, umfassende Brandbekämpfungs- und Brandschutzsysteme) geschützt werden. Sogenannte Colocation-Rechenzentren bieten eben diese sichere Infrastruktur, innerhalb derer sie abgeschlossene Flächen oder 19“ Racks vermieten. Die Kunden mieten sich auf den Flächen ein und können in der geschützten Umgebung ihre eigene Rechenzentrums-Infrastruktur aufbauen und betreiben. Allerdings: Testläufe für neue Technologien und Produkte führen die Unternehmen auf ihren Produktiv-IT-Systemen mit allen unternehmenskritischen Anwendungen in der Regel nur
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