Frakturen des Kniegelenks im Wachstumsalter
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Klinik und Poliklinik für Kinderchirurgie, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg, Deutschland 2 Klinik und Poliklinik für Unfallchirurgie und Orthopädie, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Hamburg, Deutschland 3
Unfallchirurgie, Orthopädie und Sporttraumatologie, BG Klinikum Hamburg, Hamburg, Deutschland
Frakturen des Kniegelenks im Wachstumsalter
Knöcherne Verletzungen des Kniegelenks im Wachstumsalter sind aufgrund der noch hohen Flexibilität des wachsenden Skeletts und der erhöhten Bandlaxizität im Kindesalter sehr selten [11]. Frakturen des distalen Femurs und der proximalen Tibia machen zusammen zwar nur ca. 2,0 % aller Frakturen im Kindesalter aus [11], führen aber zu 51 % aller posttraumatischen Wachstumsstörungen [15]. Trotz des seltenen Vorkommens haben sie daher eine große klinische Relevanz und müssen adäquat behandelt werden.
chen. Bei fehlendem bzw. inadäquatem Trauma muss immer auch an eine pathologische Fraktur bzw. eine mögliche Kindesmisshandlung gedacht werden. Sowohl am Femur als auch an der Tibia wird in Abhängigkeit des Frakturtyps zwischen konservativer und operativer Therapie entschieden. Ausschlaggebend sind maßgeblich der Dislokationsgrad der Fraktur sowie das Patientenalter.
Ätiologie und Epidemiologie
Die distalen metyphysären Femurfrakturen zählen zu den häufigsten Verletzungen des distalen Femurs beim Kind [7]. Als Unfallmechanismus werden gleichzeitig einwirkende Scher- und Rotationskräfte sowie eine direkte Krafteinwirkung diskutiert. Bei etwa zwei Drittel dieser Frakturen kommt es zu einer Epiphysenlösung mit oder ohne metaphysärer Keilbildung [5]. Die Indikation zur konservativen Therapie besteht bei gering dislozierten Frakturen bis zu einem Patientenalter zwischen dem 10. und 12. Lebensjahr aufgrund der vorliegenden straffen ligamentären und periostalen Führung. Es erfolgt die Ruhigstellung in einem Oberschenkelgips mit 20°-Beugestellung im Kniegelenk, welcher nach abgeschwollenen Weichteilverhältnissen am 5. Tag zirkuliert werden sollte. Regelmäßige Röntgenkontrollen sind aufgrund einer hohen Dislokationsgefahr zwingend erforderlich. Abhängig vom Patientenalter er-
Die Inzidenz der knöchernen Verletzungen des Kniegelenks bei unter 18Jährigen liegt bei 1300 bis 2000 Frakturen/100.000 Einwohner pro Jahr, wobei ein klarer Altersgipfel im Jugendalter zu finden ist [20]. Dies ist einerseits auf die Wachstumsfugenauflockerung kurz vor ihrem Verschluss und der damit verbundenen biomechanischen Schwächung und zum anderen durch eine zunehmende Partizipation von Kindern und Jugendlichen an „High-impact“Sportarten begründet. Daneben werden eine zunehmende Koordinationsstörung aufgrund mangelnder Ausreifung motorisch koordinativer Bewegungsabläufe und verschiedene Reifestadien von kindlichem Knorpel und apophysärem Knochen als Erklärung angeführt [17]. Neben Sportunfällen zählen Verkehrsunfälle und Stürze aus großer Höhe zu den häufigsten Unfallursa-
Frakturen und ihre Therapie Distale metaphysäre Frakturen des Femurs
folgt die Ruhigstellung i
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