Gesundheitsberichterstattung im Rahmen von Public Health Surveillance: Das Beispiel Diabetes
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kas Reitzle · Rebecca Paprott · Francesca Färber · Christin Heidemann · Christian Schmidt · Roma Thamm · Christa Scheidt-Nave · Thomas Ziese Abteilung für Epidemiologie und Gesundheitsmonitoring, Robert Koch-Institut (RKI), Berlin, Deutschland
Gesundheitsberichterstattung im Rahmen von Public Health Surveillance: Das Beispiel Diabetes Hintergrund – Public Health Surveillance Public Health Surveillance wird von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) definiert als kontinuierliche und systematische Erhebung, Zusammenführung und Analyse von gesundheitsbezogenen Daten und die zeitnahe Bereitstellung von Informationen an Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger als Grundlage für die Planung, Umsetzung und Evaluation von Public-HealthMaßnahmen ([1–3]; . Abb. 1). Die Surveillance ist für den Bereich der akuten Gefahren durch Infektionskrankheiten bereits lange etabliert, hat jedoch in den letzten Jahren international auch große Bedeutung für den Bereich der nichtübertragbaren Krankheiten (Noncommunicable Diseases, NCD) erlangt [2, 4, 5]. Am Robert Koch-Institut (RKI) sind in den letzten Jahren Surveillance-Aktivitäten zum Schutz der öffentlichen Gesundheit daher auf einige nichtübertragbare Krankheiten und wichtige gemeinsame Risikofaktoren ausgedehnt worden. Im Fokus stehen dabei Krankheiten, die in Deutschland, aber auch weltweit zu den Haupttodesursachen zählen und erheblich zur Einschränkung der in Gesundheit verbrachten Lebenszeit beitragen. Nach Daten der Studie „Global Burden of Disease“ gilt dies in erster Linie für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebserkrankungen, chronische Atemwegserkrankungen, Diabetes mellitus und psychische Störungen [6, 7]. Die
Prävention dieser Krankheiten durch die Reduktion wichtiger gemeinsamer Risikofaktoren unter Berücksichtigung zugrunde liegender sozialer Determinanten war bereits Gegenstand des 2013 verabschiedeten globalen WHO-Aktionsplans zu nichtübertragbaren Krankheiten [8]. Die Ziele des Aktionsplans wurden in insgesamt 3 Konferenzen der Vereinten Nationen (UN) weiterentwickelt und in die Agenda 2030 zu globalen Nachhaltigkeitszielen (Sustainable Development Goals, SDGs) integriert [8]. Das zentrale Nachhaltigkeitsziel „Gesundheit und Wohlbefinden für alle“ hat die Reduktion der vorzeitigen Sterblichkeit vor dem 70. Lebensjahr zum Ziel. Dies soll durch eine verbesserte Primärprävention wichtiger verhaltensbasierter Risikofaktoren, wie Alkohol- und Tabakkonsum, einer Sicherstellung des Zugangs zu medizinischer Versorgung und einer Förderung psychischer Gesundheit erreicht werden [9]. Dabei steht das Nachhaltigkeitsziel zur Gesundheit in Verbindung mit den anderen Nachhaltigkeitszielen, beispielsweise zur Bildung, zur Bekämpfung von Armut und zum Erhalt sicherer Lebenswelten, und verdeutlicht den Health-inAll-Policies(HiAP)-Ansatz zur Gesundheitsförderung und Prävention. Seit Ende 2015 bis 2021 wird durch das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) ein Forschungsprojekt zum Aufbau einer Diabetes-Surveillance als Beispiel einer umfassenden Public Health Surveillance für nichtüber
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