Schwere Insulinresistenz bei Schwangeren mit Diabetes verschlechtert Outcome nicht weiter

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REPORT


Typ-2-Diabetes

Schwere Insulinresistenz bei Schwangeren mit Diabetes verschlechtert Outcome nicht weiter Fragestellungen: Wie häufig tritt eine schwere Insulinresistenz

bei schwangeren Frauen mit Typ-2-Diabetes auf? Welchen Einfluss hat dieser Befund auf die Qualität der Stoffwechselkon­ trolle und die perinatalen Ergebnisdaten?

Hintergrund: Die Prävalenz von Typ-2-Diabetes in der Schwan-

gerschaft ist in den letzten Jahren stark angestiegen und bildet in den Industrienationen die größte Gruppe beim präkonzeptionell bekannten Diabetes. Ursachen liegen in zunehmender Adipositas von Frauen im reproduktiven Alter, höherem LebensOriginalie alter, ungünstigem Lebensstil, Migration und früher bereits Nadeau H, Maxted M, Madhavan D et al. Insulin Dosing, Glydiagnostiziertem Gestationscemic Control, and Perinatal diabetes. Hinzu kommen Outcomes in Pregnancies ComErstdiagnosen in der Schwanplicated by Type-2 Diabetes. gerschaft in einer GrößenordAm J Perinatol 2020; nung von 2–3 %, die beim doi: 10.1055/s-0040-1618579 Screening auf Gestationsdiabetes (GDM) entdeckt werden. Während der Schwangerschaft liegt bei diesen Frauen häufig infolge schwerer Insulinresistenz eine nur mit hohen Insulindosierungen unzureichend einstellbare Stoffwechsellage vor.

Patientinnen und Methoden: Von Januar 2015 bis Dezember

2017 wurden an der Universitäts-Frauenklinik von Oklahoma City (OK)/USA 160 schwangere Frauen mit Typ-2-Diabetes betreut. Ziel dieser retrospektiven Kohortenstudie war es, die Prävalenz schwerer Insulinresistenz (Insulintagesdosis > 2 U/kg KG) zum Zeitpunkt der Geburt und Assoziationen zur Qualität der Stoffwechseleinstellung und zum perinatalen Ausgang der Schwangerschaft herzustellen. Die Frauen waren im Mittel um 30 Jahre alt, und 16 % hatten bereits eine Nephropathie und 3 % eine Retinopathie, außerdem wies eine Drittel eine arterielle Hypertonie auf, 15 % der Frauen rauchten.

Ergebnisse: Bei der Erstvorstellung der Schwangeren wurden

alle oralen Diabetestherapien beendet, meist Metformin. Die Anfangsdosis für Insulin/Tag wurde wie folgt festgelegt: ▶ 1. Trimester 0,7 U/kg KG ▶ 2. Trimester 0,8 U/kg KG ▶ 3. Trimester 0,9 U/kg KG Bolus und Basis wurden auf je 50 % verteilt und die Insulindosis wurde alle 1–2 Wochen um 10–20 % adaptiert. Das am häufigsten eingesetzte Basisinsulin war Insulin detemir und das am

häufigsten eingesetzte Bolusinsulin war Insulin aspart, in 2 Fällen wurde ein U-500-Insulin eingesetzt. Eine schwere Insulinresistenz lag bei 72 Schwangeren vor (45 %). Diese Gruppe hatte im Vergleich zu den anderen Schwangeren eine suboptimale Diabeteseinstellung: ▶ HbA1c 7,2% vs. 6,6 % (p = 0,003) ▶ Mittlere Nüchtern-BG 104 vs. 95,2 mg/dl (5,8 vs. 5,3 mmol/l) (p < 0,001) ▶ Mittlere postprandiale BG 132,4 vs. 121,9 mg/dl (7,4 vs. 6,8 mmol/l) (p < 0,001) ▶ Anteil BG über Ziel 37,7 vs. 25,6 % (p < 0,001) Ein HbA1c-Wert > 6,5 % bei der Mutter und eine Insulintherapie vor der Schwangerschaft waren mit einer höheren Prävalenz von schwerer Insulinresistenz assoziiert. Zwischen den Gruppen mit und ohne schwere Ins