Tyrosinkinaseinhibition plus Chemotherapie beim progredienten metastasierten HER2-positiven Mammakarzinom
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Literatur kompakt
Gynäkoonkologie 37 Tyrosinkinaseinhibition plus Chemotherapie beim progredienten metastasierten HER2positiven Mammakarzinom // 38 Lymphödem bei Mammakarzinom: Körperliche Aktivität und Alter beeinflussen die Alltagsprobleme besonders stark // 38 Ovarialkarzinom-Rezidiv ist mit neuem Regime effektiver zu behandeln // 39 DGHO 2020: Noch wenige robuste Daten zur Checkpointinhibition beim TNBC und mehr // 40 DGGG 2020: Neue Strategien beim Eierstockkrebs
Tyrosinkinaseinhibition plus Chemotherapie beim progredienten metastasierten HER2-positiven Mammakarzinom
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ER2-positive Tumoren zeichnen sich durch aggressive Verläufe mit eher ungünstiger Prognose aus. Mit der Einführung des monoklonalen Anti-HER2Antikörpers Trastuzumab verbesserten sich die Aussichten der Patientinnen erheblich. Doch sind Resistenzen gegen den Antikörper keine Seltenheit – die Entwicklung von Leber-, Knochen-, Lungenund Hirnmetastasen bestimmt dann das klinische Bild. Neue Strategien für die Salvagetherapie sind deshalb gefragt. In der vorliegenden Studie aus China wurden retrospektiv die Daten von 554
Brustkrebspatientinnen ausgewertet, die zwischen 2010 und 2017 in einem von 8 Krankenhäusern behandelt worden waren. Sie erhielten nach Progress ent weder eine erneute Therapie mit Trastuzumab oder eine Kombination aus Lapatinib und Capecitabin. Ausgeschlossen waren Patientinnen, die bereits eine Drittlinientherapie bei metastasierter Erkrankung erhalten hatten, und solche, die mit einem anderen Anti-HER2-Wirkstoff als Trastuzumab behandelt worden waren. Als primäre Resistenz galten Rezidive, die innerhalb von 12 Monaten nach Beendigung der (neo)adjuvanten TrastuzumabTherapie auftraten oder ein Progress, der bei der ersten radiologischen Untersuchung nach 8–12 Wochen oder innerhalb von 3 Monaten nach Initiierung der Trastuzumab-Therapie fest gestellt wurde. Sekundäre Resistenz war als Progress der metastasierten Erkrankung während der Trastuzumab-Therapie definiert, bei der
Wirkstoffentwicklung gegen aggressive Brustkrebszellen Die Prognose beim triple-negativen Mammakarzinom ist weiterhin schlecht, da Targets als Angriffspunkte für Therapien fehlen. Forscher des Leibniz-Instituts für Alternsforschung (FLI) und der Friedrich-Schiller-Universität Jena untersuchen nun das Protein TRPS1 (Trichorhinophalangeal Syndrome type I), das in diesem Tumor vermehrt vorkommt. 2018 hatten sie bereits gezeigt, dass eine Herunterregulierung von TRTPS1 das Tumorwachstum senkt [Elster D et al. Nat Commun. 2018;9(1):3115]. Das Projekt wird seit Juni vom Bundesminsiterium für Bildung und Forschung (BMBF) für die nächsten 2 Jahre gefördert, um hochwirksame maßgeschneiderte Therapien zur Hemmung dieses neuartigen Onkogens zu finden. Dafür nutzen die Forscher sog. „HighThroughput-Screenings“, um chemische Substanzen zu identifizieren, die an das TRPS1Protein binden und es inhibieren. Struktur-Wirkungsuntersuchungen sollen dann die biologische Aktivität der neu gefundenen Inhibitoren verbessern. Sandrina Bachmaier
Im Fokus Onkologie 2020; 23 (6
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