Moderne Therapie beim metastasierten triple-negativen Mammakarzinom
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A. Fink, A. de Gregorio, J. Huober Abteilung für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Universitätsklinikum Ulm, Ulm, Deutschland
Moderne Therapie beim metastasierten triple-negativen Mammakarzinom Das triple-negative Mammakarzinom („triple-negative breast cancer“, TNBC) umfasst alle Tumorentitäten, die weder Östrogen- oder Progesteronrezeptoren noch den Her2-neu-Rezeptor exprimieren. Diese Gruppe kann man anhand verschiedener Biomarker in weitere Subtypen differenzieren, was auch eine Konsequenz für die weitere Therapie und das Ansprechen einer Therapie haben kann. Dies ist einer der Erklärungsansätze, warum die sehr heterogene Gruppe der TNBC eine relativ schlechte Prognose aufweist und unterschiedlich gut auf z. B. Chemotherapeutika anspricht. Somit spielt die Testung von Tumorgewebe oder auch die Testung der Keimbahn der Patienten in der letzten Zeit eine immer wichtigere Rolle dabei, eine möglichst zielgerichtete und wirksame Therapie zu finden.
Chemotherapie Der aktuelle Standard auch in der metastasierten Situation ist die Chemotherapie. Vor allem sind hier die Platinderivate zu Redaktion M. Untch, Berlin best practice onkologie 2020 · 15 (10): 416–424 https://doi.org/10.1007/s11654-020-00248-x Online publiziert: 25. September 2020 © Springer Medizin Verlag GmbH, ein Teil von Springer Nature 2020
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nennen. Diese scheinen bei TNBC auch als Monotherapie besonders wirksam zu sein, insbesondere bei dem Vorliegen einer BRCA-1-Mutation [1]. Weitere eingesetzte Substanzen sind Taxane, v. a. die Substanz nab-Paclitaxel, sowie Capecitabin, Eribulin, Vinorelbin oder Epirubicin.
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Platinderivate scheinen bei TNBC auch als Monotherapie besonders wirksam zu sein Überprüfte Substanzen nach Vortherapie mit einer taxanoder anthrazyklinhaltigen Chemotherapie beim triple-negativen Mammakarzinom sind Capecitabin („level of evidence“, LoE: 2b/B/Arbeitsgemeinschaft Gynäkologische Onkologie, AGO: ++), Eribulin (LoE 1b/B/AGO +) oder Vinorelbin (LoE 2b/B/AGO +) [2]. Mögliche Kombinationen sind nab-Paclitaxel/Carboplatin (LoE 2b/B/AGO +) [2] basierend auf den Daten der tnAcity-Studie. Auch Carboplatin kann als Monochemotherapie eingesetzt werden (LoE 1b/B/AGO +/–) [2]. Ebenfalls eine Reindikation von Taxanen und Anthrazyklinen, welche häufig schon in der (neo)adjuvanten Therapie eingesetzt wurden, ist eine mögliche Option. Dabei hängt die Option der Reindikation dieser Substanzen von dem therapiefreien Intervall (als Surrogat für die primäre Wirksamkeit) nach Adjuvanz/Neoadjuvanz und ggf. bestehenden Toxizitäten, z. B. Polyneuropathie (bei Taxanen) ab. Bei einem erhöhten
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Remissionsdruck kann auch eine Kombination aus Chemotherapie mit dem VEGF-Antikörper („vascular endothelial growth factor“) Bevacizumab in Kombination mit Paclitaxel oder Capecitabin eingesetzt werden. Hierbei ist allerdings zu beachten, dass lediglich ein verlängertes progressionsfreies Überleben und höhere Ansprechrate in
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