Zweitmelanome im Selbstcheck erkennen!

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REPORT


tzliche Sicherheit

Zweitmelanome im Selbstcheck erkennen! In den USA ist die Zahl der Melanompatienten von 1973 bis 2020 um 270% gestiegen. In Deutschland hat sich der Deutschen Krebsgesellschaft zufolge die Zahl der Neuerkrankungen zwischen 1970 und 2015 verfünffacht. Einerseits würden durch das Hautkrebs-Screening mehr Erkrankungen diagnostiziert, andererseits sei der Anstieg der Fälle aber auch eng mit den heute üblichen längeren Aufenthalten der Menschen in der Sonne verknüpft.

Haut-SelbstuntersuchungsTraining zur Früherkennung

Da sich die meisten Melanome auf der Hautoberfläche bilden, können sie mithilfe eines Partners für den Hautcheck oft schon frühzeitig erkannt werden. Ein strukturiertes Haut-Selbstuntersuchungs(SSE-)Training, das von Dermatologen um June Robinson, Chicago, entwickelt wurde, soll Risikopatienten dabei unterstützen. In zwei aufeinanderfolgenden Phasen der CONSORT-Studie untersuchten die Ärzte u. a. die Kenntnisse der Pa-

Die meisten Melanome bilden sich auf der Hautoberfläche.

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tienten und ihrer Partner im Hinblick auf die Selbstuntersuchung, Häufigkeit und Gründlichkeit der Selbstuntersuchung und die Trefferquote bei der Identifikation verdächtiger Muttermale und Melanome. In die zweiphasige Studie eingeschlossen wurden Patienten, bei denen im Jahr zuvor ein Melanom im Stadium 0–IIB diagnostiziert worden war und seit dessen operativer Therapie mindestens sechs Wochen vergangen waren, sowie deren Partner für den Hautcheck.

341 Patienten nahmen teil

In Phase 1 studierten die Paare ein farbiges 34-seitiges Arbeitsbuch beim Arzt und erhielten Material, um Hautveränderungen mithilfe einer beleuchteten Lupe und einem Lineal über 24 Monate zu überwachen. Außerdem unterzogen sich die Patienten vierteljährlich einem Ganzkörper-Screening beim Studienarzt. Zeigten sich zwischendurch verdächtige Hautläsionen, wurde der Studienarzt informiert und das Muttermal innerhalb von zwei Wochen untersucht. Um die Möglichkeit eines weniger aufwendigen Vorgehens zu testen, wurden die Patienten aus Phase 1 eingeladen, auch an Phase 2 der Studie teilzunehmen. Hierzu verblieben sie in ihrer ursprünglichen Arbeitsbuch- oder Kontrollgruppe. 197 von 341 Teilnehmern erhielten das Arbeitsbuch und die gleichen Materialien wie in Phase 1, diesmal aber per Post. Die restlichen Teilnehmer fungierten als Kontrollgruppe. Die dermatologische Überwachung übernahm ein niedergelassener Arzt. Zu Beginn, nach neun und 18 Monaten berichteten die Studienteilnehmer der Phase 2 online über ihre Selbstuntersuchungen.

Effektiver Beitrag der Partner

In beiden Phasen waren die Kenntnisse der Patienten zur Durchführung von Selbstuntersuchungen nach dem Studium der Unterlagen umfangreicher als in der Kontrollgruppe. Die Hautchecks durch die Patienten wurden über alle Gruppen hinweg rund zwei- bis sechsmal in neun Monaten durchgeführt. In Phase 1 kon­trollierten Melanomüberlebende, denen ein Arbeitsbuch zugeteilt worden war, ihre Haut signifikant häufiger in allen Körperbereichen als Personen ohne diese Unterlagen. V