Langzeitergebnis nach akutem dialysepflichtigem Nierenversagen auf einer internistischen Intensivstation
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Intensivmedizin und Notfallmedizin
Originalien Med Klin Intensivmed Notfmed https://doi.org/10.1007/s00063-020-00719-7 Eingegangen: 17. Januar 2020 Überarbeitet: 2. Juli 2020 Angenommen: 16. Juli 2020 © Der/die Autor(en) 2020 Redaktion M. Buerke, Siegen
L. Mizera1 · M. M. Dürr2 · D. Rath1 · F. Artunc3 · M. Gawaz1 · R. Riessen2 1
Medizinische Klinik III – Kardiologie und Angiologie, Universitätsklinikum Tübingen, Tübingen, Deutschland 2 Interdisziplinäre Intensivstation, Medizinisches Universitätsklinikum Tübingen, Tübingen, Deutschland 3 Medizinische Klinik IV – Diabetologie, Endokrinologie, Nephrologie, Universitätsklinikum Tübingen, Tübingen, Deutschland
Langzeitergebnis nach akutem dialysepflichtigem Nierenversagen auf einer internistischen Intensivstation
Einleitung Ein akutes Nierenversagen („acute kidney injury“ [AKI]) tritt häufig im Rahmeneinerschweren, intensivmedizinisch behandelten Erkrankung auf und ist mit einer erhöhten Mortalität assoziiert [3, 9, 17]. Patienten mit AKI, bei denen ein Nierenersatzverfahren („dialysisrequiring acute kidney injury“ [AKID]) notwendig wird, weisen dabei die höchste Mortalität auf [16]. Auch bei erholter Nierenfunktion zum Entlasszeitpunkt besteht ein erhöhtes Risiko, im Verlauf erneut ein dialysepflichtiges Nierenversagen zu entwickeln [16]. Vorteile verschiedener Dialysemodalitäten (intermittierend vs. kontinuierlich, diffusiv vs. konvektiver Transport, Dialysedosis) auf die Prognose oder die Nierenfunktion konnten bisher nicht gezeigt werden [15]. Auch nach einer AKI-Episode ohne Dialysepflichtigkeit ist das Mortalitätsrisiko 90 Tage nach Entlassung noch erhöht [10]. Bisher liegen allerdings wenige Daten über die Langzeitprognose kritisch kranker Patienten mit schweren Fällen eines AKI, bei denen ein Nierenersatzverfahren notwendig wurde, vor [1, 13, 16]. Diese Studie untersuchte an einem Kollektiv von internistischen Intensivpatienten, inwiefern sich die Nierenfunktion nach einem akuten dialysepflichtigen Nierenversagen 1 Jahr nach Entlassung von einer internistischen Intensivstation bzw. aus dem
Aufgenommene Paenten auf der Intensivstaon n= 1613
Paenten mit dialysepflichgem Nierenversagen n= 118
vom Krankenhaus entlassen (Fallgruppe) n= 64
Intrahospital verstorben n= 54
Dialysefreiheit zum Entlasszeitpunkt (n=41)
Dialyse zum Entlasszeitpunkt (n=23)
n=26
n=2
Dialysefreiheit nach 18 Monaten (n=28)
n=2
n=5
Dialyse nach 18 Monaten (n=7)
Abb. 1 9 Einschluss und Studienverlauf
Medizinische Klinik - Intensivmedizin und Notfallmedizin
Originalien Tab. 1 Patientencharakteristika der Fallgruppe unterteilt nach Dialysefreiheit zum Entlasszeitpunkt Charakteristika Alle überlebenden Patienten Dialysefreiheit zum Entlasszeitmit AKI-D (n = 64) punkt (n = 41)
Dialyse zum Entlasszeitpunkt (n = 23)
p-Wert
Alter (Jahre, MW ± SA)
65,3 ± 15,3
64,8 (±15,6)
66,2 (±15,2)
0,726
Verweildauer im Klinikum (Tage, MW ± SA)
36,8 (±25,7)
38,5 (±28,3)
33,9 (±20,5)
0,494
Verweildauer auf Intensivstation (Tage, MW ± SA)
11,3 (±13,3)
12,9 (±15,2)
8,3 (±8,3)
0,179
SA
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