Arthroskopische Therapie der glenohumeralen Arthrose

  • PDF / 1,350,048 Bytes
  • 6 Pages / 595 x 792 pts Page_size
  • 94 Downloads / 141 Views

DOWNLOAD

REPORT


R. Meller1 · D. Steimer1 · N. Hawi2 1

Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Klinikum Dritter Orden München-Nymphenburg, München, Deutschland 2 Unfallchirurgische Klinik, Medizinische Hochschule Hannover, Hannover, Deutschland

Arthroskopische Therapie der glenohumeralen Arthrose Indikationen, Grenzen und Technik der CAM-Prozedur

Video online Die Online-Version dieses Beitrags (https:// doi.org/10.1007/s00142-020-00393-z) enthält ein Video

Die Idee einer arthroskopischen Adressierung von degenerativ veränderten Gelenken ist naheliegend. Débridierende Eingriffe bei Arthrose wurden bereits vor über 30 Jahren durchgeführt und gute Ergebnisse im Rahmen retrospektiver Studien publiziert [1].

Im vorliegenden Artikel werden die aktuellen Erkenntnisse zum umfassenden arthroskopischen Management („comprehensive arthroscopic management“, CAM) der glenohumeralen Arthrose zusammengefasst. Das Konzept selbst wurde von P. Millet vorgestellt und in klinischen Serien auf seine Wirksamkeit untersucht. Mit zunehmenden Nachuntersuchungszeiträumen konnten zwischenzeitlich die Indikationen und Kontraindikationen sowie die Grenzen des Konzeptes anhand von Überlebenskurven genauer definiert werden.

Indikationen und Grenzen Insbesondere bei jungen Patienten mit glenohumeraler Arthrose können gelenkerhaltende Ansätze wie ein CAM indiziert sein. Ziel des CAM ist es, die endoprothetische Versorgung hinauszuzögern. Die Implantation einer Prothese in einer späteren Phase ist auch insofern anzustreben, als Patienten unter 50 Jahren eine geringere Zufriedenheit nach Implantation einer Schulterprothese aufweisen [2–4].

Abb. 1 9 46 Jahre alte Patientin mit glenohumeraler Arthrose KellgrenLawrence Grad 1 Arthroskopie

Leitthema

Abb. 2 9 In der ArthroComputertomographie zeigt sich der unifokale Knorpeldefekt am superioren Humeruskopf (Pfeile)

Abb. 3 8 In der Arthroskopie bestätigt sich der tiefe Knorpeldefekt im kranialen Humeruskopf mit einem Kontakt zum Glenoid ab ca. 60° Abduktion

Im Rahmen des CAM wird ein Bündel an unterschiedlichen arthroskopisch realisierbaren Maßnahmen in einem Eingriff vereint. Der Übergang von einer noch fokalen Knorpelschädigung hin zu einer komplexen Schädigung der Gelenkbiologie im Sinne einer Arthrose ist fließend. Es ist daher anzunehmen, dass die Erfolgsrate eines CAM bei noch gering ausgeprägten strukturellen Schäden höher ist als bei bereits stark destruierten Gelenken. Stark destruierte Gelenke mit einer Veränderung der glenoidalen Gelenkfläche entsprechend den Typen B2 und C nach Walch sind dementsprechend mit einem schlechteren Outcome nach einem CAM assoziiert [5]. Folgenden Indikationen zum CAM wurden identifiziert: 4 radiologischen Zeichen der Omarthrose, Arthroskopie

Abb. 4 8 Am Glenoid zeigen sich eine großflächige Grad 2 Läsion nach ICRS (International Cartilage Repair Society)

4 keine Besserung unter konservativen

Maßnahmen, 4 Vorliegen eines unifokalen Knorpelschadens, 4 Patientenalter unter 66 Jahren [6]. Als Grenzen des CAM (negative Prädiktoren) gelten: 4 Hoher Kellgren-Lawrence Grad der Arth