Deeskalation der multimodalen Therapie von Kopf-Hals-Karzinomen
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A. Rühle1,2, A. Knopf3, N. H. Nicolay1,2 1 Klinik für Strahlenheilkunde, Universitätsklinikum Freiburg,
Freiburg, Deutschland Deutsches Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK) Partnerstandort Freiburg, Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ), Heidelberg, Deutschland 3 Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, Universitätsklinikum Freiburg, Freiburg, Deutschland 2
Deeskalation der multimodalen Therapie von Kopf-Hals-Karzinomen Ein onkologisch sinnvolles Vorgehen?
Hintergrund Plattenepithelkarzinome im Kopf-Hals-Bereich („head-andneck squamous cell carcinoma“ [HNSCC]) gehören mit über 600.000 Neuerkrankungen und fast 400.000 Todesfällen pro Jahr zu den häufigsten Tumorerkrankungen weltweit. Nikotinund Alkoholabusus gelten als zentrale Risikofaktoren für ihre Entstehung. Während für viele Primärtumorlokalisationen die Inzidenz an HNSCC abnimmt, kam es in den vergangenen Jahrzehnten zu einer signifikanten Zunahme der Anzahl an Oropharynxkarzinomen (OSCC) auf Basis einer Infektion mit humanen Papillomaviren (HPV). Während zwischen 1984 und 1989 etwa 15 % der OSCC HPV-assoziiert waren, betrug dieser Redaktion R. Sauer, Erlangen best practice onkologie https://doi.org/10.1007/s11654-020-00242-3
Anteil ab 2000 in einer US-amerikanischen Kohorte bereits über 70 % [10]. Aufgrund der Tatsache, dass die Prognose HPV-positiver OSCC im Vergleich zu HPV-negativen HNSCC signifikant besser ist und die therapiebedingten Langzeitnebenwirkungen wie Dysphagie und Xerostomie die Lebensqualität der behandelten Patienten damit zunehmend langfristiger beeinträchtigen können, wird aktuell in zahlreichen Studien untersucht, inwieweit eine Deeskalation der Behandlung die Toxizitäten vermindern kann, ohne die guten onkologischen Ergebnisse bei HPV-positiven OSCC-Patienten zu mindern. Trotz der ansteigenden Inzidenz HPV-assoziierter OSCC bilden HPV-negative HNSCC weiterhin die Mehrheit der KopfHals-Tumoren. Obwohl sich die überwiegende Zahl der Deeskalationsstudien aktuell auf HPV-positive OSCC konzentriert, bleibt auch die Spättoxizität langzeitüberlebender HPV-negativer HNSCC-Patienten ein bedeutsames Problem. Beispielsweise weisen glottische Larynxkarzinome der Stadien I und II ein krankheitsspezifisches 5-Jahres-Überleben zwischen 80 und 100 % auf, sodass für die überwiegende Mehrheit der therapier-
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Zusammenfassung · Abstract A. Rühle · A. Knopf · N. H. Nicolay
Deeskalation der multimodalen Therapie von Kopf-Hals-Karzinomen. Ein onkologisch sinnvolles Vorgehen? Zusammenfassung Hintergrund. Plattenepithelkarzinome im Kopf-Hals-Bereich (HNSCC) stellen aufgrund der unzureichenden Überlebensraten und der Häufigkeit höhergradiger therapiebedingter Toxizitäten eine therapeutische Herausforderung dar. Patienten mit HPV-assoziierten (HPV: humanes Papillomavirus) Oropharynxkarzinomen (OSCC) haben jedoch eine deutlich bessere Prognose und leiden oft dauerhaft unter therapiebed
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