Desorientiertheit und Anisokorie nach Heparingabe bei einer Patientin mit Verdacht auf Lungenarterienembolie

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Intensivmedizin und Notfallmedizin

Bild und Fall Med Klin Intensivmed Notfmed https://doi.org/10.1007/s00063-020-00727-7

C. Kersten1 · H.-J. Busch1 · J. Brich2 · K. Müller-Peltzer3 · A. Weigl4 · T. Heidt5 · C. Bode5 · D. Staudacher5 1

© Springer Medizin Verlag GmbH, ein Teil von Springer Nature 2020 Redaktion C.P. Heußel, Heidelberg R. Riessen, Tübingen

Universitäts-Notfallzentrum, Universitätsklinikum Freiburg, Freiburg im Breisgau, Deutschland Klinik für Neurologie und Neurophysiologie, Universitätsklinikum Freiburg, Freiburg, Deutschland 3 Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Universitätsklinikum Freiburg, Freiburg, Deutschland 4 Klinik für Anästhesiologie, Intensiv-, Notfall- und Schmerzmedizin, Schwarzwald-Baar Klinikum, Villingen-Schwenningen, Deutschland 5 Universitäts-Herzzentrum Freiburg ● Bad Krozingen, Klinik für Kardiologie und Angiologie I, Standort Freiburg, Universitätsklinikum Freiburg, Freiburg, Deutschland 2

Desorientiertheit und Anisokorie nach Heparingabe bei einer Patientin mit Verdacht auf Lungenarterienembolie

Video online Die Onlineversion dieses Beitrags (https:// doi.org/10.1007/s00063-020-00727-7) enthält ergänzendes Videomaterial. Beitrag und Zusatzmaterial stehen Ihnen auf www. springermedizin.de zur Verfügung. Bitte geben Sie dort den Beitragstitel in die Suche ein, das Zusatzmaterial finden Sie beim Beitrag unter „Ergänzende Inhalte“.

der ausgeprägten Luftnot wurden weitere Beschwerden verneint. Dezidierte Nachfragen, die die Patientin nur einsilbig beantworten konnte, ergaben den Hinweis auf ein vorbekanntes „Leiden“. Dieses wurde durch das Rettungsteam als präexistente Gerinnungsalteration im Sinne einer Faktor-V-Leiden-Mutation interpretiert. Bei der Arbeitsdiagnose einer akuten Lungenarterienembolie (LAE) wurden noch in der Wohnung 5000 I.E. Heparin verabreicht und die Patientin in unserem Notfallzentrum telefonisch vorangemeldet. Während

des Transports zum Rettungstransportwagen (RTW) mittels Tragestuhl zeigte sich die Patientin dann auffallend verlangsamt sowie desorientiert mit verminderter Sprachproduktion. Vom Rettungsteam wurde eine neue Anisokorie links > rechts bemerkt, die bei Ankunft im RTW bereits regredient war. Die Wesensveränderung und Desorientierung persistierten jedoch. Es wurde nun zusätzlich die Verdachtsdiagnose einer intrazerebralen Blutung (ICB) nach Gabe von Heparin gestellt und die telefonische Voranmeldung er-

Anamnese Eine 60-jährige Frau erwachte am Morgen im häuslichen Umfeld mit akuter Atemnot. Bei Eintreffen des Rettungsdiensts zeigte sich eine adäquat ansprechbare Patientin ohne fokalneurologisches Defizit. Auffällig war eine Tachypnoe mit Lippenzyanose und einer initialen Raumluftsättigung (SpO2 unter Raumluft) von 79 %. Die Patientin war dabei kreislaufstabil (Herzfrequenz 90/min; Sinusrhythmus am MonitorEKG, Blutdruck 121/78 mm Hg). Neben

Abb. 1 9 Transthorakale Echokardiographie mit Nachweis eines D-Sign in der parasternal kurzen Achse

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