Tageslicht-PDT bei Cheilitis actinica

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REPORT


Keine unerwarteten Nebenwirkungen

Tageslicht-PDT bei Cheilitis actinica Mit der Tageslicht-PDT konnten in einer Studie bei ­Patienten mit Cheilitis actinica Grad I Heilungsraten von bis zu 100 % erreicht werden. Griechische Forscher haben untersucht, ob zur Therapie der Cheilitis actinica eine photodynamische Therapie (PDT) mit Tageslicht (DLPDT) ebenso effektiv ist. Sie nahmen in ihre ­Studie 22 Patienten auf, davon zwölf mit Grad-I- und acht mit Grad-II-Dysplasien. Die Studienteilnehmer trugen zunächst ­einen organischen Sonnenschutz mit Lichtschutzfaktor 50 auf alle sonnenexponierten Hautstellen auf. Anschließend wurde eine Methyl(5-amino-4-oxopentanoat)-Creme auf die gesamte Unterlippe appliziert. 30 Minuten später verbrachten die ­Patienten zwei Stunden im Freien, anschließend sollten sie ­Sonnenlicht zwei Tage lang vermeiden. Die Behandlung wurde eine Woche nach der ersten Session wiederholt. Zu Beginn­ sowie drei Monate, sechs Monate und zwölf Monate nach der Therapie wurde das Ergebnis beurteilt.

Grad-I-Dysplasien zu 100 % geheilt

20 Patienten beendeten die Studie. Drei Monate nach der DLPDT erreichten 18 Studienteilnehmer (90 %) ein komplettes und zwei ein partielles Ansprechen. Nach sechs Monaten zeigte ein Patient ein histologisch bestätigtes Rezidiv. Nach zwölf Monaten kam bei einem weiteren Patienten die Erkrankung zurück. Somit blieben 16 Studienteilnehmer klinisch und dermatoskopisch krankheitsfrei. Die komplette klinische Heilungsrate betrug folglich nach zwölf Monaten 80 %. Die Autoren betonen, dass die beiden Rezidive bei Patienten auftraten, die initial an einer Grad-II-Dysplasie erkrankt waren. Auch Studienteilnehmer mit einem partiellen Ansprechen nach drei Monaten waren dieser Gruppe zuzuordnen. Dementsprechend lag die komplette klinische Heilungsrate bei Patienten mit Grad-I-Dysplasien bei 100 %, während die Rate bei Patienten mit Grad-II-Dysplasien von 75 % drei Monate nach der Therapie auf 50 % nach zwölf Monaten sank. Unerwartete Sicherheitsprobleme traten weder während der Therapie noch in der Zeit danach auf. Kein Patient musste die Studie aufgrund von Nebenwirkungen beenden. Die meisten Nebenwirkungen waren leicht und vorübergehend. Limitationen der Studie: Es wurden keine histopathologischen Untersuchungen nach dem Erreichen einer klinischen Heilung vorgenommen. Auch gab es keine Kontrollgruppe. Den Autoren zufolge könnte die DLPDT zukünftig als Erstlinientherapie bei Patienten mit Cheilitis actinica Grad I zum Einsatz kommen, da sie erstens gute Heilungsraten erzielt und zweitens gut vertragen wurde. Dr. Miriam Sonnet Literatur Andreadis D et al. Daylight photodynamic therapy for the management of ­actinic cheilitis. Arch Dermatol Res 2020; 312: 731–7 06 ∙ 2020 ästhetische dermatologie & kosmetologie

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