Therapie der axialen Spondyloarthritis

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REPORT


Aktivität – und bewusst mit diesen Medikamenten zu arbeiten:„So viel geben wie nötig, aber so wenig wie möglich und so kurz behandeln wie nötig, um die Krankheit trotzdem zu kontrollieren. Jedes Milligramm, das hilft, die Krankheit zu kontrollieren, ist ein gutes Milligramm und jedes Milligramm, das ohne Probleme weggelassen werden kann, ist noch besser.“ Kann man einen Dosisbereich definieren oder Bedingungen formulieren, unter denen eine langzeitige Glucocorticoidtherapie – wenn sie nötig ist – tatsächlich immer noch ein günstiges Nutzen-Risiko-Verhältnis hat? Buttgereit zu dieser Frage: „Wenn Sie mit 5 mg pro Tag und weniger – oberhalb von Null natürlich – behandeln, dann ist es so, dass Sie bei der Mehrzahl der Patienten mehr Nutzen als Risiko erzeugen. Wenn Sie mehr als 10 mg pro Tag geben, dann werden Sie bei der Mehrzahl der Patienten wohl mehr Risiko als Nutzen erzeugen.“

Quelle: Jahrestagung der ÖGR 2015, 26. bis 28. November, Tech Gate Vienna

Neue Entwicklungen Anhand von drei Beispielen erörterte Buttgereit neue Entwicklungen im Bereich der Glucocorticoide: Liposomale Glucocorticoide, modified-relea-

se-Prednison und selektive Glucocorticoid-Rezeptor-Agonisten. Liposomale Glucocorticoide sind unterschiedlich strukturierte kleine Vesikel, gefüllt mit Glucocorticoidmolekülen in verschiedenen Formulierungen. Sie werden intravenös verabreicht und finden ihren Weg, mehr oder weniger automatisch, ins Entzündungsgebiet: „Sie werden phaygozytiert von, zum Beispiel, Makrophagen und reiten mit den Makrophagen ins Entzündungsgebiet. Die Gefäße im Entzündungsgebiet sind durchlässiger – deshalb gibt es Ödeme. Das bedeutet, dass liposomale Glucocorticoide an den Stellen ohne Entzündung vorbeischwimmen und dort aus dem Gefäß austreten, wo eine Entzündung vorliegt. Außerdem bevorzugen liposomale Glucocorticoide niedrige ph-Werte. Entzündungsgebiete sind gekennzeichnet durch niedrigere ph-Werte als sie im übrigen Körper vorherrschen. Durch diese drei Mechanismen akkumulieren liposomale Glucocorticoide in enorm hohen Dosierungen.“

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Liposomale Glucocorticoide finden ihren Weg, mehr oder weniger automatisch, ins Entzündungsgebiet

Modified-release-Prednison wird abends eingenommen, wandert durch den Körper und entlässt Prednison zeitverzögert mitten in der Nacht, wenn das Immunsystem besonders aktiv ist und IL-6 Spiegel steigen, was sich üblicherweise bei RA-Patienten in morgendlicher klinischer Symptomatik äußert. Durch die zeitverzögerte Wirkung kann modified-release-Prednison dieser Symptomatik entgegenwirken. Die Wirkung selektiver Glucocorticoid-Rezeptor-Agonisten (SEGRA) dagegen basiert auf der Trennung der therapeutischen Effekte von Glucocorticoiden von ihren unerwünschten Wirkungen. Unter Einsatz von SEGRAs sinkt der HbA1c-Wert, laut Buttgereit „ein deutlicher Hinweis darauf, dass ein SEGRA die Entzündung in den Griff bekommt und den Kohlenhydratstoffwechsel normalisiert, weil der schädigende Faktor ‚Entzündung‘ nicht mehr da ist.“ Und ein SERGRA hat aufgrund seiner selektiven Wirkung nicht mehr den inhärent