Therapie der juvenilen idiopathischen Arthritis
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W. Emminger
Therapie der juvenilen idiopathischen Arthritis
Eine frühe Diagnose und eine rasche, adäquate Therapie der juvenilen idiopathischen Arthritis sind von großer Bedeutung, um die sonst häufigen Spätschäden durch die Erkrankung so gering wie möglich zu halten. Im Alter unter 16 Jahren denkt man bei mindestens sechs Wochen persistierenden Arthritiden ohne klare andere Diagnose an die juvenile idiopathisch Arthritis (JIA). Selten ist noch eine reaktive Arthritis differenzialdiagnostisch möglich, ebenso eine Borrelienarthritis oder eine poststreptokokkenreaktive Arthritis. Vorerst werden durch den Orthopäden oder Unfallchirurgen andere Ursachen einer Gelenkschwellung ausgeschlossen. Nach drei Monaten Dauer ist die Diagnose einer JIA meist gegeben. Klassifikation der JIA Die Klassifikation der JIA erfolgt international nach der zweiten Revision der Kriterien der International League of Associations for Rheumatology (ILAR) in Edmonton 2001. Die Klassifikation wird in einer Kinderrheumaambulanz während der ersten sechs Monate nach Beginn der Arthritis festgelegt. Unterschieden werden: ■ ■ Systemische Form (soJIA), ■ ■ Oligo arthritis (persistierend oder erweitert), ■ ■ seronegative Polyarthritis ■ ■ seropositive Polyarthritis, ■ ■ Psoriasisarthritis, ■ ■ enthesitis-assoziierte Arthritis, ■ ■ unklassifizierte Arthritiden.
Therapiebeginn im niedergelassenen Bereich Die Therapie kann bereits beim Facharzt für Kinder- und Jugendheilkunde mit regelmäßiger Gabe von nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR) und Cool Packs beginnen. Die Kinder oder deren Eltern können einen Schmerzkalender führen, der das Ansprechen auf NSAR im täglichen Alltag b eschreibt. NSAR sind jedoch eine reine Schmerztherapie und können Spätschäden wie Knorpel- und Knochenschäden nicht verhindern. Selten gibt es sehr rheuma plus
ruhig verlaufende chronische Arthritiden, die mit NSAR therapiert werden. Aber auch hier sollte das Ziel sein, durch Basistherapie von der Langzeitgabe der NSAR abzukommen. Die ausgewiesenste Substanz ist Naproxen, gefolgt von Ibuprofen. Bei ungenügendem Ansprechen auf NSAR und intraartikuläre Steroidinjektionen ist zur Verhinderung von Spätschäden die umgehende Einleitung einer Basis therapie unausweichlich. Nur etwa ein Drittel der Kinder und Jugendlichen erreicht rasch eine Remission. Etwa ein Drittel der Patienten, bei denen die Erkrankung über einen Zeitraum von zumindest zehn Jahren besteht, leidet unter schweren Einschränkungen. Etwa 50 Prozent der Kinder mit JIA zeigen radiologisch fassbare Veränderungen von Gelenken und Knochen, weniger als zehn Prozent aller Patienten sind auch funktionell schwer betroffen.
Schmerztherapie mit NSAR Die regelmäßige Gabe von nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR) soll bereits beim praktischen Arzt oder Kinderfacharzt begonnen werden. Zusätzlich sind Kältepackungen (2 x täglich) nützlich, die Wärme entziehen. Nun erfolgt die Zuweisung an eine Kinderrheumaambulanz. Physiotherapeutische und ergotherapeutische Maßnahmen werden eingeleitet, Belastungen der Gelenke sollen w
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