Handlungsempfehlung zur Therapieumstellung von Immunsuppressiva auf Dupilumab bei Patienten mit atopischer Dermatitis
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Johannes Wohlrab1,2 · Ulrich Mrowietz3 · Stephan Weidinger3 · Thomas Werfel4 · Andreas Wollenberg5 1
© Der/die Autor(en) 2020
Universitätsklinik und Poliklinik für Dermatologie und Venerologie, Martin-Luther-Universität HalleWittenberg, Halle (Saale), Deutschland 2 An-Institut für angewandte Dermatopharmazie, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, HalleWittenberg, Deutschland 3 Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie, Christian-Albrechts-Universität Kiel, Kiel, Deutschland 4 5
Klinik für Dermatologie und Allergologie, Medizinische Hochschule Hannover, Hannover, Deutschland Klinik für Dermatologie und Allergologie, Ludwig-Maximilian-Universität München, München, Deutschland
Handlungsempfehlung zur Therapieumstellung von Immunsuppressiva auf Dupilumab bei Patienten mit atopischer Dermatitis Die atopische Dermatitis (AD) ist eine chronisch entzündliche Erkrankung, die sich auf der Grundlage einer komplexen genetischen Disposition entwickelt. Sie stellt eine immun-vegetative Dysfunktion dar und ist durch eine Th2-mediierte Entzündung, eine epidermale Barrierefunktionsstörung sowie eine kutane Dysbiose charakterisiert. Für das therapeutische Management der entzündlichen Symptome werden in Abhängigkeit von der Schwere der Erkrankung eine konsequente barriereprotektive Basistherapie [1], eine UV(Ultraviolett)-Therapie [2–4] bzw. eine topische und/oder systemische Pharmakotherapie eingesetzt [5]. Für die topische Applikation stehen dabei Glukokortikoide (TGK) [6] in unterschiedlichen Wirkstärken, mit einem variablen therapeutischen Index [7, 8] und in unterschiedlichen Galeniken sowie verschiedene Calcineurininhibitoren (TCI) [9] zur reaktiven und proaktiven Therapie zur Verfügung. In der Systemtherapie können in Ausnahmefällen Glukokortikoide (SGK), indikationsgerecht Ciclosporin (CSA) [10] oder Dupilumab [11], und als Off-label-Therapien Methotrexat (MTX) [12, 13], Azathioprin
(AZA) [14–17] oder Mycophenolsäurederivate (MPA) [18] eingesetzt werden. Für ein chronisches Handekzem im Rahmen des atopischen Syndroms kann auch eine Therapie mit Alitretinoin (ALI) erwogen werden [19]. Es gibt verschiedene Szenarien, die dazu führen können, dass eine immunsuppressive Systemtherapie mit den genannten kleinmolekularen Arzneistoffen beendet und auf eine zielgerichtete Therapie mit dem therapeutischen Antikörper Dupilumab umgestellt werden muss. Für das dabei aus pharmakologischer und regulatorischer Sicht notwendige Management gibt es aber aktuell nur sehr pauschale und wenig differenzierte Handlungsempfehlungen bzw. systematische Entscheidungshilfen [20]. Diese wurden nun durch eine Expertengruppe bearbeitet und sollen im Folgenden verfügbar gemacht werden.
Pharmakologische Kenndaten relevanter Arzneistoffe Arzneistoffe mit Zulassung in der Indikation „atopische Dermatitis“ Für die Systemtherapie der atopischen Dermatitis sind in Deutschland nur SGK, CSA und Dupilumab zugelassen [21]. Beim Einsatz von SGK und CSA sollte wegen der immunsuppressiven Wirkung ein erhöhtes Risiko für Infektionen beachtet werden [22].
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