Leben mit Metastasen

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REPORT


Joachim Weis1 · Martina Jablotschkin1 · Silvia Brathuhn2 1 2

© Springer Medizin Verlag GmbH, ein Teil von Springer Nature 2020

Tumorzentrum/CCC Freiburg, Universitätsklinikum Freiburg, Freiburg, Deutschland Frauenselbsthilfe nach Krebs Bundesverband e. V., Bonn, Deutschland

Leben mit Metastasen Welchen Bedarf haben erkrankte Frauen innerhalb der Frauenselbsthilfe Krebs e. V.? Kurze Hinführung zum Thema Frauen mit einer metastasierten Krebserkrankung müssen mit zahlreichen Einschränkungen leben und fühlen sich häufig nicht angemessen unterstützt. Je nach Art der Metastasierung haben die Frauen eine begrenzte Lebensperspektive und leiden unter zahlreichen seelischen und körperlichen Problemen. Sie fühlen sich häufig stigmatisiert und berichten von Ängsten, Schmerzen und Hoffnungslosigkeit [1]. Als Ergänzung zu Angeboten des professionellen Systems [2] sieht es die organisierte Krebsselbsthilfe als ihre Aufgabe an, für diese Zielgruppe psychosoziale Unterstützung anzubieten.

Hintergrund Auf internationaler Ebene wurden bisher wenige Forschungsarbeiten durchgeführt, die die besondere Bedürfnislage von Frauen mit metastasierter KrebserZ

Autor Prof. Dr. phil. Joachim Weis Universitätsklinikum Freiburg, Freiburg

krankung untersucht haben. In einem qualitativen Review konnte aufgezeigt werden [3], dass Krebspatienten mit Hirnmetastasen einen Bedarf an Informationen über die Prognose, den Umgang mit Symptomen, die verfügbaren Behandlungsoptionen und die damit verbundenen Nebenwirkungen haben. Zudem brauchen sie oft Hilfe im Alltag, z. B. bei der Hausarbeit sowie beim Umgang mit Problemen wie Schmerzen oder Müdigkeit. In einer anderen systematischen Übersichtsarbeit [4] wurde die Bedeutung der sozialen Unterstützung für das Leben mit einer Tab. 1 nen

metastasierten Brustkrebserkrankung herausgestellt. Walshe & Roberts (2018) untersuchten die Vorteile und Risiken von selbsthilfebasierter Unterstützung. Auf emotionaler Ebene konnten die Einsamkeit verringert, das Selbstbewusstsein gesteigert und Wege zum hilfreichen Umgang mit der Erkrankung vermittelt werden. Durch die Unterstützung in Gruppen kam es zu Reduktionen der depressiven Symptome und der erlebten Belastungen. Ebenso konnte durch die Teilnahme in einer Online-Selbsthilfegruppe bei den Teilnehmern eine Reduktion der psychosozialen Belastungen

Soziodemographische Angaben und Art der Krebserkrankung der Studienteilnehmerin-

Alter (n = 263; fehlend: 18,1 %) Durchschnittsalter ± SD

50,6 ± 9,7 Jahre

Spannweite

27–79 Jahre

Art der Krebserkrankung (n = 270; fehlend: 18,4 %), Angaben in Anzahl/Prozent Brust

228/84,4

Gebärmutter

9/3,3

Darm

7/2,6

Eierstöcke

6/2,2

Sarkome

4/1,5

Lunge

3/1,1

Sonstige

13/4,8

Berufstätigkeit (n = 259; fehlend: 19,3 %), Angaben in Anzahl/Prozent

Z

Autor Silvia Brathuhn Frauenselbsthilfe nach Krebs Bundesverband e. V., Bonn

Erwerbstätig (Voll-/Teilzeit)

104/40,1

Erwerbsminderungsrente

80/30,9

Altersrente

31/12,0

Nicht erwerbstätig

23/8,9

Selbstständig

13/5,0

Arbeitsuchend

7/2,7

Sonstiges

1/0,4

SD „standard devi