Mitteilungen der Schlaganfallgesellschaft
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zt 2020 · 91:989–990 https://doi.org/10.1007/s00115-020-01004-w © Springer Medizin Verlag GmbH, ein Teil von Springer Nature 2020
Katrin Wasser1 · Wolf-Rüdiger Schäbitz2 · Martin Köhrmann3 · Klaus Gröschel4 · Rolf Wachter5 1 Neurologie Universitätsmedizin Göttingen, Göttingen, Deutschland 2 Neurologie Bielefeld, Bielefeld, Deutschland 3 Neurologie Universitätsklinikum Essen, Essen, Deutschland 4 Neurologie Universitätsmedizin Mainz, Mainz, Deutschland 5 Kardiologie Universität Leipzig, Leipzig, Deutschland
Find-AF 2-Studie: Auf dem Weg zu einer verbesserten Sekundärprophylaxe des Schlaganfalls Hintergrund: Die Sekundärprophylaxe des Schlaganfalls stellt nach wie vor eine Herausforderung für Neurologen dar. Mit NAVIGATE ESUS [1] und RE-SPECT ESUS [2] konnten zwei große randomisierte, kontrollierte Studien, in denen Rivaroxaban beziehungsweise Dabigatran mit Acetylsalicylsäure bei ESUS-Patienten verglichen wurde, keine Überlegenheit der direkten oralen Antikoagulantien in der Verhinderung von Schlaganfällen im ersten Jahr zeigen. Darüber hinaus wurde kürzlich die ATTICUS-Studie, in der Apixaban im Vergleich zu ASS bei ESUS-Patienten untersucht wurde, auf Empfehlung des „Data safety monitoring boardes“ vorzeitig abgebrochen, weil eine Zwischenanalyse zeigte, dass der geplante Endpunkt durch die Intervention nicht erreicht werden kann. Da also eine schlichte orale Antikoagulation bei allen Patienten mit ESUS keine geeignete Strategie zur Sekundärprophylaxe darstellt, rückt das Konzept einer personalisierten Schlaganfallsekundärprophylaxe über die
Identifikation von Patienten mit paroxysmalem Vorhofflimmern wieder vermehrt in den Fokus. Durch die EMBRACE-, CRYSTAL-AF und Find-AFRANDOMISEDStudien [3–5] konnte gezeigt werden, dass durch ein verlängertes, intensiviertes Rhythmusmonitoring Vorhofflimmern häufiger und früher diagnostiziert werden kann. Bekanntermaßen führt Vorhofflimmern zur Umstellung der Sekundärprophylaxe von ASS zu (direkten) oralen Antikoagulantien und damit zu einer deutlichen Risikoreduktion des Auftretens eines erneuten ischämischen Ereignisses [6]. Offen ist bisher, ob durch den früheren Beginn einer oralen Antikoagulation auch tatsächlich die Re-Schlaganfall-Rate gesenkt werden kann. Find-AF 2: Die Arbeitsgruppe um Prof. Rolf Wachter (Kardiologie Universität Leipzig) und Prof. Klaus Gröschel (Neurologie Universitätsmedizin Mainz) hat sich vorgenommen, diese wichtige Frage zu beantworten. Dabei wird die Find-AF 2-Studie als eine der größten jemals geförderten Studien von der Deut-
schen Forschungsgemeinschaft unterstützt. Die im Rahmen der Studie implantierten Ereignisrekorder werden kostenlos von Medtronic Inc., Minneapolis, MN, USA zur Verfügung gestellt. Find-AF 2 plant 5200 Patienten, die einen Schlaganfall innerhalb der letzten 30 Tage hatten und älter als 60 Jahre sind und bei denen kein Vorhofflimmern bekannt ist, hinsichtlich des primären Endpunkts Zeit bis zum Re-Schlaganfall beziehungsweise systemischer Embolie zu untersuchen. Im Gegensatz zu vorherigen Studien können auch Patiente
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