Mitteilungen der Stiftung LebensBlicke
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ensBlicke Geschäftsstelle Schuckertstraße 37 67063 Ludwigshafen Telefon: 0621 - 69 08 53 88 Fax: 0621 - 69 08 53 89 [email protected] www.lebensblicke.de Redaktion J. F. Riemann (v. i. S. d. P.)
Corona-Pandemie stärkt den öffentlichen Gesundheitsdienst – hoffentlich nachhaltig!
©©Akademie OEGW
Interview mit Dr. Ute Teichert, Bundesvorsitzende des BVÖGD und Leiterin der Akademie für Öffentliches Gesundheitswesen in Düsseldorf
Vita: Medizinstudium an der Universität Bonn, Promotion an der dortigen Universitäts-Frauenklinik. Ausbildung in der Inneren und der chirurgischen Abteilung des Krankenhauses „Maria Stern“ in Remagen sowie vier Jahre in Arztpraxen. Später Leiterin des Gesundheitsamtes des Kreises Ahrweiler. Fachärztin für das Öffentliche Gesundheitswesen, Notfallmedizin und Homöopathie. Weitere Qualifikationen in der Verkehrsmedizin, bei der Gutachten zur Fahr-
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Der Gastroenterologe 6 · 2020
erlaubnis erstellt werden, und in der Arbeitsmedizin. Derzeit Bundesvorsitzende des Berufsverbands der Ärztinnen und Ärzte im Öffentlichen Gesundheitsdienst (BVÖGD) und Leiterin der Akademie für öffentliches Gesundheitswesen in Düsseldorf. Mit Frau Dr. Teichert (UT) sprach der Vorstandsvorsitzende der Stiftung LebensBlicke Prof. Dr. J. F. Riemann (JFR). JFR: Ihr Verband ist mit einem Schlag in das Rampenlicht der
Öffentlichkeit getreten. Der ÖGD ist ja in der öffentlichen Wahrnehmung eigentlich bisher eher im Abseits gestanden. Was hat zu dieser plötzlichen Aufmerksamkeit geführt? UT: Gesundheitspolitisch hatte sich die öffentliche Wahrnehmung des ÖGD auch in den letzten Jahren schon verändert, aber er stand häufig im Schatten der ambulanten und stationären Versorgung. Allerdings haben wir schon in der Vergangenheit beobachten können, dass der ÖGD immer dann verstärkt in den Blickpunkt der Öffentlichkeit gerät, wenn es Gefahren und Herausforderungen von Pandemien gibt oder Skandale auftreten. Insofern war es auch diesmal so, dass durch die Corona-Pandemie die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit plötzlich auf den ÖGD fiel. Wie eigentlich in den letzten Jahren üblich, konzentriert sich auch zu Beginn der Pandemie der Fokus zunächst auf den Krankenhausbereich und die damit verbundenen Herausforderungen. Erst als klar wurde, dass das Problem in Deutschland nicht die zu wenig zur Verfügung stehenden Intensivbetten waren, drehte sich die Aufmerksamkeit in eine andere Richtung. Als klar wurde, dass die Pandemie nicht kurativ durch Medikamente oder präventiv durch einen Impfstoff bewältigt werden kann, rückten die bevölkerungsmedizinischen Herausforderungen in den Vordergrund und damit auch die Rolle der Gesundheitsämter. Einen be-
sonderen Schub der Wertschätzung erfuhr der ÖGD vor allem dadurch, dass die Bundesregierung – und hier auch besonders Bundeskanzlerin Angela Merkel – die Arbeit der Gesundheitsämter öffentlich lobte und die Notwendigkeit einer nachhaltigen Stärkung des ÖGD in den Vordergrund stellte. JFR: Wie nehmen Sie die gegenwärtige COVID-19-Pandemie wahr? UT: Jetzt im Sommer erleben wir, dass sich die
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