Endoskopie
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iss III. Med. Abteilung (Gastroenterologie, Hepatologie), Asklepios Klinik Barmbek, Hamburg
Endoskopie Koloproktologie UPDATE 2012 Köln, 22.11.2012
Ergebnisse des Koloskopiescreenings in Deutschland Das kolorektale Karzinom ist die zweithäufigste Ursache der Krebssterblichkeit in der westlichen Welt. Die Chancen auf eine effektive Krebsvorsorge bzw. -früherkennung sind größer als bei allen anderen malignen Tumoren des Menschen, insbesondere aufgrund einer üblicherweise langsamen Entwicklung des kolorektalen Karzinoms über Vorstadien in Form von Adenomen. Die endoskopische Entfernung dieser Adenome (Polypektomie) stellt dabei die effektivste Form der Kolonkarzinomprävention dar. Vor nunmehr 10 Jahren wurde die Vorsorgekolo skopie in Deutschland eingeführt und mittlerweile stehen eine Reihe exzellenter Daten über die gängige Screeningpraxis zur Verfügung.
Originalpublikation Pox CP, Altenhofen L, Brenner H et al (2012) Efficacy of a nationwide screening colonoscopy program for colorectal cancer. Gastroenterology 142:1460–1467
Hintergrund und Ziele. Eine koloskopische Untersuchung zum Screening auf ein Kolorektalkarzinom wird in den Vereinigten Staaten und einigen europäischen Ländern angeboten. Die Daten zu Ergebnissen und Nebenwirkungen der Screeningkoloskopie sind begrenzt. Im Herbst 2002 wurde die Koloskopie als Teil eines bundesweiten Krebsscreeningprogramms in Deutschland eingeführt; es wurde der Allgemeinbevölkerung ab 55 Jahren ange-
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boten. Daten aus diesem Programm wurden gesammelt und ausgewertet. Methoden. Es erfolgte eine prospektive Querschnittsstudie mit Ergebnissen von 2.821.392 Screeningkoloskopien, welche von Januar 2003 bis Dezember 2008 in mehr als 2100 Praxen durch hochqualifizierte Endoskopiker durchgeführt worden waren. Anhand standardisierter Dokumentationsbögen wurden Daten zu Teilnahme, Kolorektaladenom- und -karzinomerkennung sowie Komplikationen erhoben. Die erzeugten Daten wurden zentral verarbeitet und bewertet. Ergebnisse. Die kumulative Teilnahmerate betrug 17,2% bei den infrage kommenden Frauen und 15,5% der infrage kommenden Männer im Alter von 55– 74 Jahren. Die Adenomdetektionsrate lag bei 19,4%, dabei war sie bei Männern höher als bei Frauen (25,5 vs. 16,7%). Fortgeschrittene Adenome wurden bei 6,4% der Patienten festgestellt. Karzinome wurden bei 25.893 Teilnehmern (0,9%) erkannt, die meisten in einem frühen UICC-Stadium (I: 47,3%; II: 22,3%; III: 20,7%; IV: 9,6%). Die Adenomdetektionsrate betrug 25,1% durch Gastroenterologen bzw. 22,3% durch Nichtgastroentero logen, (a djustierte Odds-Ratio: 1,18; 95%-Konfidenzintervall: 1,16–1,21). Die Gesamtkomplikationsrate betrug 2,8/1000 Koloskopien, und die Rate schwerer Komplikationen lag bei 0,58/1000 Koloskopien. Schlussfolgerungen. Ein n ationales Kolos kopiescreeningprogramm mit hochqualifizierten Endoskopikern kann zur Erkennung einer signifikanten An-
zahl von Adenomen und Karzinomen im Frühstadium führen. Die Adenomdetektionsrate durch Gastroenterologen war höher als durch Nichtg
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