Handlungsempfehlung nach der S2k-Leitlinie Therapie der juvenilen idiopathischen Arthritis
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Kinderheilkunde Handlungsempfehlungen Monatsschr Kinderheilkd https://doi.org/10.1007/s00112-020-00982-0 © Springer Medizin Verlag GmbH, ein Teil von Springer Nature 2020 Redaktion A. Borkhardt, Düsseldorf C. Braun, Heidelberg S. Wirth, Wuppertal
Die vorliegende Handlungsempfehlung basiert auf der S2k-Leitlinie Therapie der Juvenilen Idiopathischen Arthritis,AWMF-RegisterNr.027/020. Sie ersetzt nicht deren Lektüre.
Prasad T. Oommen Bereich Pädiatrische Rheumatologie, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Klinik für Kinder-Onkologie, -Hämatologie und Klin. Immunologie, Universitätsklinikum Düsseldorf, Düsseldorf, Deutschland
Handlungsempfehlung nach der S2k-Leitlinie Therapie der juvenilen idiopathischen Arthritis Die juvenile idiopathische Arthritis (JIA) ist mit einer Prävalenz von 0,1 % die häufigste chronische entzündlich-rheumatische Erkrankung im Kindes- und Jugendalter. Unter dem Begriff JIA werden nach der aktuell gültigen Klassifikation der International League of Associations for Rheumatology (ILAR) alle bei Kindern und Jugendlichen vor dem vollendeten 16. Lebensjahr auftretenden Arthritiden mit einer Dauer von mindestens 6 Wochen und unklarer Ätiologie zusammengefasst [1]. Die JIA wird klinisch diagnostiziert; diagnosebeweisende Parameter gibt es nicht. Andere, sich ähnlich präsentierende Erkrankungen müssen ausgeschlossen werden. Sechs definierte Kategorien der JIA und eine nichtdefinierte Gruppe (andere Arthritis) werden unterschieden. Die Kategorisierung der JIA erfolgt entsprechend den ILAR-Kriterien und basiert auf klinischen Parametern (z. B. der Zahl der in den ersten 6 Erkrankungsmonaten betroffenen Gelenke), extraartikulären Manifestationen, wenigen Laborparametern und der Familienanamnese. Die Behandlung der JIA hat sich in den vergangenen 2 Jahrzehnten entscheidend verändert. Neue krankheitsmodifizierende Medikamente, der zunehmend frühere Einsatz von Methotrexat und die breite Anwendung von intraartikulären Glukokortikoiden gestatten eine zunehmend bessere Kontrolle der rheumatischen Entzündungsaktivität bei den betroffenen Kindern und Jugendlichen [2]. Eine inaktive Erkrankung bzw. Remission ist inzwischen das angestrebte Therapieziel und wird von der Mehrheit der Patienten in den ersten Behandlungsjah-
ren erreicht (70–95 %, [3]). Die Änderungen im therapeutischen Vorgehen haben die Langzeitprognose der Patienten durch Abnahme von Folgeschäden und Funktionseinschränkungen im Alltag bereits verbessert [4]. Der therapeutische Fortschritt wurde von der Entwicklung und Validierung standardisierter Instrumente für die Bewertung des Therapieansprechens begleitet, wie z. B. des Juvenile Arthritis Disease Activity Score (JADAS, [5]). Über die medikamentöse Therapie hinaus sind strukturierte physio- und ergotherapeutische Behandlungsmaßnahmen zentral für den Behandlungserfolg. Dies kann von supportiven Bestandteilen der physikalischen Therapie flankiert sein. Wesentlich für die körperliche und psychosoziale Entwicklung rheumakranker Kinder und Jugendlicher sind darüber hinaus ein aktiver Lebensstil und d
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