Radiologische Manifestationen von Lungenerkrankungen bei COVID-19

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REPORT


Benedikt H. Heidinger1 · Daria Kifjak1 · Florian Prayer1 · Lucian Beer1 · RuxandraIulia Milos1 · Sebastian Röhrich1 · Hanka Arndt2 · Helmut Prosch1 1

© Der/die Autor(en) 2020

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Universitätsklinik für Radiologie und Nuklearmedizin, Medizinische Universität Wien, Wien, Österreich Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Kinder- und Neuroradiologie, Universitätsmedizin Rostock, Rostock, Deutschland

Radiologische Manifestationen von Lungenerkrankungen bei COVID-19 Hintergrund Seit der erstmaligen Beschreibung des neuartigen Coronavirus, genannt „severe acute respiratory syndrome coronavirus 2“ (SARS-CoV-2), Ende 2019 in China hat sich das Virus global ausgebreitet mit weltweit über 17 Mio. gemeldeten positiven Fällen und mehr als 650.000 an der Infektion mit SARSCoV-2 verstorbenen Patienten bis Ende Juli 2020 [1]. Die durch SARS-CoV-2 hervorgerufene Erkrankung wird unter dem Namen „COronaVIrus Disease 2019“ (COVID-19) zusammengefasst. SARS-CoV-2 gehört zur selben Gruppe von Erregern, die 2002/2003 für das „severe acute respiratory syndrome“ (SARS) im asiatischen Raum verantwortlich war sowie für das „middle east respiratory syndrome“ (MERS), welches seit 2013 immer wieder im Mittleren Osten auftritt.

Klinik und Laborveränderungen Wie im Namen des Virus – „severe acute respiratory syndrome“ – bereits angedeutet, manifestiert sich COVID-19 überwiegend mit respiratorischen Symptomen [2]. Trockener Husten und Dyspnoe stehen hier neben Fieber im Vordergrund [2], wobei die Infektion häufig auch einen asymptomatischen Verlauf nehmen kann [3]. COVID-19 kann sich aber auch mit gastrointestinalen Symptomen, z. B. Durchfall, oder Anosmie oder Geschmacksverlust manifestieren [2].

Laborchemisch zeigt sich oftmals, ähnlich wie bei anderen viralen pulmonalen Erkrankungen, eine unspezifische Lymphozytopenie und/oder Leukozytopenie, wobei auch eine Leukozytose vorkommen kann. Weitere Veränderungen beinhalten eine Thrombozytopenie, erhöhte CRP(C-reaktives Protein)- sowie LDH(Laktatdehydrogenase)-Werte und erhöhtes D-Dimer [2].

Diagnose Der Referenzstandard für die Diagnose von COVID-19 ist eine positive „reverse transcription polymerase chain reaction“ (RT-PCR) eines Nasen-/ Rachenabstriches oder einer Probe tiefen Bronchialsekrets [4]. Die RT-PCR weist eine sehr hohe Spezifizität auf [4]. Die Sensitivität der RT-PCR liegt bei 89 % mit einer Schwankungsbreite von 60–98 % und ist stark abhängig von der Symptomdauer, der Viruslast, der Qualität der Probe sowie des verwendeten Tests [4].

Indikationen für die Lungenbildgebung Mehrere medizinische und radiologische Fachgesellschaften haben Empfehlungen für die Anwendung der verschiedenen Bildgebungsmodalitäten bei Patienten mit Verdacht auf oder bereits nachgewiesener SARS-CoV-2 publiziert [5–10]. Es besteht eine generelle Übereinstimmung, dass die Indikationen für die Bildgebung einheitlich angewandt und

die Bildgebung mit Bedacht eingesetzt werden sollte, um das Ansteckungsrisiko für das medizinische Personal und andere Patienten zu minimieren. Bei asymptomatischen