Revisionseingriffe beim Karpal- und Kubitaltunnelsyndrom
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A. Ayache1 · F. Unglaub1,2 · S. Tsolakidis3 · R. Schmidhammer3 · S. Löw4 · M. F. Langer5 · C. K. Spies1 1
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Handchirurgie, Vulpius Klinik, Bad Rappenau, Deutschland Medizinische Fakultät Mannheim, Universität Heidelberg, Mannheim, Deutschland 3 Millesi Center, Nervenchirurgie und Rekonstruktive Chirurgie, Wien, Österreich 4 Praxis für Handchirurgie und Unfallchirurgie, Bad Mergentheim, Deutschland 5 Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Universitätsklinikum Münster, Münster, Deutschland 2
Revisionseingriffe beim Karpalund Kubitaltunnelsyndrom Das Karpaltunnelsyndrom ist das häufigste Engpasssyndrom eines peripheren Nervens und bezeichnet eine Einengung des N. medianus im Karpaltunnel. Das Kubitaltunnelsyndrom ist das zweithäufigste Engpasssyndrom eines peripheren Nervens und bezeichnet eine Einengung des N. ulnaris im Bereich des Ellenbogens, bei der zudem Friktion und Traktion eine wesentliche Rolle spielen [3, 6]. Bei anhaltenden schmerzhaften Parästhesien, neurologischen Ausfällen und frustraner konservativer Therapie besteht die Indikation zur operativen Dekompression des betroffenen Nervens, mit guten bis sehr guten klinischen Ergebnissen und hoher Patientenzufriedenheit. Nichtsdestotrotz sind Beschwerdepersistenz und Rezidive nicht selten und stellen den Behandler regelmäßig vor komplexe therapeutische Probleme.
Einführung Zunächst soll im Folgenden auf allgemeine Aspekte der Diagnostik und Therapie des Karpal- und Kubitaltunnelsyndroms eingegangen werden, da diese sowohl für den Primäreingriff als auch für den Revisionseingriff relevant sind. Danach erfolgt die Darstellung der Revisionseingriffe der beiden Engpasssyndrome. Bei einer geschätzten allgemeinen Prävalenz des Karpaltunnelsyndroms in der Bevölkerung von 3–5 %, werden
in Deutschland jährlich etwa 300.000 operative Dekompressionen des N. medianus im Karpaltunnel durchgeführt [7, 19]. Die Prävalenz des Kubitaltunnelsyndroms (Synonym: Sulcus-nerviulnaris-Syndrom) ist dagegen um den Faktor 13 kleiner, mit 38.609 Eingriffen in den USA im Jahr 2006 [24, 31]. Hauptsymptome von peripheren Engpasssyndromen sind Parästhesien, sensible Defizite und im weiteren Verlauf Paresen [4]. Im Fall des Karpaltunnelsyndroms sind das schmerzhafte Kribbelparästhesien im Innervationsgebiet des N. medianus teilweise mit Ausstrahlung in den Arm, zunächst besonders nachts (Brachialgia paraesthetica nocturna), aber auch tagsüber bei belastenden Tätigkeiten. Im weiteren Verlauf kommt es zu einer Schwäche und Atrophie der radialseitigen, vom N. medianus innervierten Thenarmuskulatur (M. abductor pollicis brevis, M. flexor pollicis brevis caput superficiale und M. opponens pollicis) mit entsprechender Abspreiz- und Oppositionsschwäche des Daumens. Im Fall des Kubitaltunnelsyndroms kommt es bei bestimmten Tätigkeiten, wie etwa Zeitunglesen oder Überkopfarbeiten, zu Parästhesien im sensiblen Innervationsgebiet des N. ulnaris mit zusätzlich häufig Schmerzen am Ellenbogen, die in Hand und Schulter ausstrahlen
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