Mitteilungen der DRL

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REPORT


r die Patienten­ perspektive bei digitalen Gesundheitsanwendungen Es wird ernst: Digitale Gesund­ heitsanwendungen wie „Apps auf Rezept“, die elektronische Patien­ tenakte, das elektronische Rezept, der digitale Überweisungsschein und die Videosprechstunde gehö­ ren zukünftig zum Alltag von Arzt und Patient. Die Digitalisierung verändert die Gesundheitsversor­ gung – nicht nur für Ärzte und The­ rapeuten, sondern vor allem für Pa­ tienten.

Gesetze wie das Digitale-Versorgungs-Gesetz und das Patientendatenschutzgesetz beschleunigen zwar die Digitalisierung einzelner Felder im Gesundheitswesen deutlich. Die Patientenperspektive bleibt dabei jedoch vielfach außen vor. Die Deutsche Rheuma-Liga hat daher Anfang März 2020 in Berlin einen Fachtag „Digitalisierung“ veranstaltet. Eingeladen waren Experten aus Wissenschaft, Politik und dem Gesundheitswesen. Gemeinsam mit Vertretern der Rheuma-Liga diskutierten sie, wie Patienten besser in die aktuellen Vorhaben einbezogen werden können. Impulsreferate aus unterschiedlichen Perspektiven zu den Themen digitale Anwendungen, Datenschutz und Datenspende, Streitgespräche und Diskussionen auf dem Podium sowie ein sehr aktives Publikum sorgten für eine spannende Veranstaltung.

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Anwendungen setzen Digitalkompetenz voraus Digitale Anwendungen, zum Beispiel Apps, können die Versorgung verbessern und sicherer machen – da waren sich die Teilnehmer des Fachtages einig. „Apps auf Rezept“ können das Selbst-Monitoring einer Erkrankung gut unterstützen, indem sie Nutzer daran erinnern, ihre Medikamente regelmäßig einzunehmen. Ältere Menschen profitieren zwar besonders von solchen Anwendungen, sind allerdings häufig nicht auf dem aktuellen Stand der Technik. Deshalb braucht es mehr Schulungsangebote. Ziel muss sein, Patienten zu mündigen Nutzern der digitalen Versorgungskette zu machen.

Maßstab der Patientennutzen Das Selbstmonitoring über eine App kann die Vorbereitung auf den Arztbesuch deutlich verbessern und damit auch einen intensiveren Austausch zwischen Arzt und Patient ermöglichen. Aus Ärztesicht bieten digitale Anwendungen sowie Telekonsile den Vorteil, dass Informationen zwischen den einzelnen Versorgungsebenen schneller ausgetauscht werden können. Die Behandlungssicherheit wird dadurch erhöht – besonders, wenn

Zeitschrift für Rheumatologie 7 · 2020

Herausgegeben im Auftrag des Vorstandes Rotraut Schmale-Grede (V. i. S. d. P.) Präsidentin Deutsche Rheuma-Liga Bundesverband e. V. Welschnonnenstr. 7 53111 Bonn T: 0228-76606-0 [email protected] www.rheuma-liga.de

Redaktion Annette Schiffer (V. i. S. d. P.) Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Deutsche Rheuma-Liga Bundesverband e. V. Welschnonnenstr. 7 53111 Bonn T: 0228-76606-11 [email protected] www.rheuma-liga.de

es sich um multimorbide Patienten handelt. Unterm Strich bleibt so mehr Zeit für das Arzt- und Patientengespräch, das heute vielfach zu kurz kommt. Insgesamt wurde bei der Podiumsdiskussion jedoch deutlich: Der Maßstab für die Digitalisierung muss der Nutzen für den Patienten sein. Dies bedeutet, Patiente